Liberty sagt TeleColumbus-Kauf ab

Die Übernahme der Kabelgesellschaft für Teilnehmeranschlüsse im TV-Kabel sei an die Genehmigung der Übernahme der Telekom-Netze gebunden gewesen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Mit dem Verbot des Kartellamts kommt nun ein weiterer Dämpfer für die hochtrabenden Kabelpläne des US-Konzerns Liberty Media in Deutschland. Nach dem Veto gegen den Kauf der TV-Kabelinfrastuktur von der Telekom will Liberty auch den Erwerb des Kabelnetzbetreibers TeleColumbus absagen. Damit fällt auch der Einstieg in den Teilnehmeranschluss-Markt bei TV-Kabeln, die so genannte Netzebene 4, flach; für die US-Firma eine logische Konsequenz, da sie nur im Zusammenhang mit der Übernahme der Telekom-TV-Kabelnetze Sinn ergeben hätte.

Die Akquisition sei von vornherein an die Genehmigung und den erfolgreichen Abschluss des Vertrages über den Kauf der Kabelnetze der Deutschen Telekom gebunden gewesen, hieß es bei Liberty. Das Unternehmen beabsichtige nun, die Vereinbarung zum TeleColumbus-Kauf zu kündigen. Das Kartellamt hatte am Dienstag endgültig den Kauf der Telekom-Kabelnetze blockiert; gegen die Übernahme von TeleColumbus hatten die obersten deutschen Wettbewerbshüter bereits ebenfalls Bedenken geäußert. Ganz abgesagt hat Liberty seine Pläne in Deutschland aber möglicherweise noch nicht, auch wenn das weitere Vorgehen vorerst unklar zu sein scheint: Der Konzern ist bereits an Primacom und EWT beteiligt und verfügt damit über Zugang zu Kabelgesellschaften, die für den Teilnehmeranschluss zuständig sind. Was Liberty Media mit diesen Beteiligungen vorhat, die ebenfalls vor allem im Zusammenhang mit den Kabelnetzen sinnvoll erschienen, ist bislang unbekannt. (jk)