Linus Tech Tips veröffentlicht Ergebnis von Mobbing-Untersuchung

Eine externe Arbeitsrechtskanzlei spricht das Medienunternehmen LMG von fast allen Vorwürfen frei. Dabei bleibt ein fader Nachgeschmack.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 64 Kommentare lesen

(Bild: Linus Tech Tips)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Ernst

Neun Monate nach schweren Vorwürfen zu Mobbing, übergriffigem Verhalten und einem allgemein schlechten Betriebsklima hat die Linus Media Group (LMG) die Ergebnisse einer Untersuchung vorgelegt. Das Unternehmen, am bekanntesten durch den YouTube-Kanal "Linus Tech Tips", wird dabei weitgehend entlastet.

Die Kanzlei Roper Greyell, nach eigener Darstellung mit 50 Anwälten einer der größten Spezialisten für Arbeitsrecht in Kanada, hat die Vorwürfe untersucht. Und offenbar auch den in Juristen-Englisch verfassten Post auf der Plattform X geschrieben, in dem sich LMG weitestgehend freispricht. Sowohl Mobbing, sexuelle Belästigung als auch das Ausbleiben von Reaktionen auf solche Vorwürfe sollen nicht stattgefunden haben.

Nur im Punkt des "Onboarding", also der Einarbeitung von neuen Mitarbeitern, soll es Probleme gegeben haben. Auch da, so LMG wörtlich, habe man die betroffene Person "großzügig und respektvoll" behandelt. Ebenso entlasten die Anwälte das Unternehmen vom dem Vorwurf, Machtmissbrauch betrieben zu haben. Infrage stand dabei unter anderem eine Atmosphäre des permanenten Drucks; laut den Anwälten waren entsprechende Entscheidungen aber aus "validen Geschäftsinteressen" nötig.

Der lange Beitrag auf X schließt mit der Feststellung, dass LMG inzwischen genügend Material für eine Verleumdungsklage hätte. Darauf wolle man aber verzichten, um die Sache endlich hinter sich zu lassen. In zahlreichen Antworten und Zitaten wird dieser Abschnitt von der Community gar nicht gut aufgenommen. Viele Kommentatoren sehen darin eine Drohung an die frühere Mitarbeiterin, welche die Vorwürfe öffentlich gemacht hatte.

(nie)