Linux-Dienstleister ID-Pro vor dem Aus

Der Versuch des Linux-Dienstleisters ID-Pro, einen neuen Geldgeber zu finden und so die drohende Insolvenz abzuwenden, ist gescheitert.

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Von
  • Oliver Diedrich

Der Versuch des Linux-Dienstleisters ID-Pro, einen Geldgeber zu finden und so die drohende Insolvenz abzuwenden, ist gescheitert. Der Vorstand erklärte heute, er glaube nicht mehr an eine Rettung des Unternehmens. Nächste Woche soll das Insolvenzverfahren eröffnet werden.

Laufende Projekte will die Bonner Open-Source-Firma auf jeden Fall noch abschließen. Man sei in Gesprächen mit Unternehmen, die sich für eine Übernahme der Projekte und der dort beschäftigten Mitarbeiter interessieren. Außerdem gebe es bereits Überlegungen, die ID-Pro-Mitarbeiter und das dort angesammelte Know-how zusammenzuhalten, hieß es aus dem Unternehmen. Das könnte die Gründung einer neuen Firma bedeuten, in dem das alte ID-Pro-Team weiter zusammenarbeitet. Bislang hätten trotz der schon seit einiger Zeit angespannten finanziellen Lage nur sehr wenige Mitarbeiter ihre Stelle gekündigt.

Diese Pläne und die Umstrukturierung von Innominate scheinen ein Hinweis, dass trotz der Hiobsbotschaften der deutsche Markt durchaus noch Möglichkeiten im Bereich Linux und Open Source zu bieten hat. Beide Unternehmen erklärten, dass das operative Geschäft gut laufe und viel Nachfrage nach Linux- und Open-Source-Lösungen bestehe. Die Probleme, die bei Innominate zur Entlassungen und einer neuen Geschäftsstrategie geführt und ID-Pro in die Insolvenz getrieben haben, seien eher auf das aktuell schwierige Umfeld auf dem Kapitalmarkt für Linux-Firmen zurückzuführen. Seit dem Sommer mussten börsennotierte Linux-Unternehmen wie Red Hat oder VA Linux einen massiven Einbruch der Aktienkurse hinnehmen. (odi)