Linux-Dienstleister Innominate ändert Geschäftsstrategie

Der Vorstand von Innominate hat sich jetzt dazu geäußert, warum man Ende letzter Woche Personal entlassen und zwei Niederlassungen geschlossen hat.

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Von
  • Oliver Diedrich

Der Vorstand von Innominate hat sich jetzt zu den Vorgängen vom 15. Dezember geäußert. Anfang der Woche war bekannt geworden, dass der Berliner Linux-Dienstleister zwei Niederlassungen schließt und dabei auch Personal entlässt.

Raphael Leiteritz, Vorstandssprecher und Gründer von Innominate, erklärte dazu, dieser Schritt sei in Absprache mit den Investoren erfolgt. Die Entlassungen dienten dazu, den personellen "Overhead" des Unternehmens zu reduzieren, um Kosten zu sparen. Sie betreffen in erster Linie das nicht-technische Personal.

Mit dem Einbruch der Börsenkurse bekannter Linux-Firmen wie Red Hat oder VA Linux sei der Kapitalmarkt für Linux-Unternehmen sehr viel schwieriger geworden. Kapitalgeber würden nicht mehr in bloßes Wachstum investieren, sondern stärker darauf achten, dass in absehbarer Zeit Profite erwirtschaftet werden können. Laut Roland Markowski, neuer Chief Operating Officer des Unternehmens, will Innominate 2002 schwarze Zahlen schreiben.

Gleichzeitig nimmt das Unternehmen interne Umstrukturierungen vor und bestimmt seine Geschäftsstrategie neu. "Linux ist ein sehr breites Feld, das von Embedded Systems bis zu unternehmenskritischen Lösungen reicht", kommentierte Leiteritz. Als Linux-Firma müsse man sich daher auch inhaltlich positionieren. Innominate sieht seinen Markt im Bereich Sicherheit und Hochverfügbarkeit. "In diesem Bereich haben wir unsere größten Kompetenzen, und hier besteht auch die meiste Nachfrage nach Linux-Lösungen."

Kunden würden zuerst nach Lösungen und erst in zweiter Linie nach bestimmten Systemen fragen; daher sei es strategisch günstiger, sich als Sicherheitsfachmann mit Schwerpunkt Linux zu positionieren als umgekehrt. Dennoch bleibe der Fokus des Unternehmens Linux und Open Source: Gerade im Bereich Sicherheit bestehe eine hohe Nachfrage nach offenen Systemen.

Außerdem möchte Innominate seine Produktpalette stärker ausbauen. Dabei denkt man an komplette Pakete aus Hardware, Software, Service und Support in Bereichen wie Hochverfügbarkeitscluster oder Firewalls. Mit solchen Produkten sei es leichter, profitabel zu arbeiten als im traditionellen Projektgeschäft, erklärte Markowski. Anfang nächsten Jahres werde man konkrete Produkte ankündigen. (odi)