Linux-Verband sieht Ballmer-Äußerungen über Linux als Vista-Marketing

Hinter den Äußerungen des Redmonder Software-Riesen, Linux würde Microsofts Patente verletzen, sieht der Linux-Verband eine Werbekampagne für Vista.

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Von
  • Alexandra Kleijn

Der Linux-Verband sieht in Micosofts jüngsten Aussagen zum Patentabkommen zwischen Microsoft und Novell eine Marketing-Kampagne für Vista. Microsoft-Oberhaupt Steve Ballmer hatte unlängst behauptet, das freie Betriebssysem nutze Microsofts "patentiertes geistiges Eigentum" und stelle somit "ein Problem für unsere Aktionäre" dar. Elmar Geese, Vorsitzender des Linux-Verbandes, kann nicht nachvollziehen, wieso das Redmonder Unternehmen erst jetzt über vermeintliche Patentverletzungen im Linux-Quellcode gestolpert sein will, nachdem es diese offenkundig lange Zeit toleriert hat. Ab Ende Januar soll das neue Windows in den Läden für jeden erhältlich sein.

"Wenn Microsoft keine Belege für die Behauptungen vorlegen kann, dann verlässt das Unternehmen den Rahmen des in Deutschland wettbewerbsrechtlich Zulässigen und Erträglichen. Wir fordern Microsoft auf, entsprechende Belege vorzulegen oder die Behauptungen zu unterlassen. Darüber hinaus sehen wir hier auch die Politik gefordert, den freien Wettbewerb Europa zu schützen", so Geese in einer Presseerklärung. Der Chef des Linux-Verbandes empfiehlt allen Linux-Nutzern, sich nicht verunsichern zu lassen.

Vorige Woche hatten IBM – gegenüber dessen Patentportfolio das von Microsoft mager ausfallen dürfte – und das Netzwerk zur Patent-Abwehr OIN, das Abkommen schlicht für überflüssig erklärt. Etwaige Patentansprüche Microsofts gegen Linux seien grundlos. Für den Deal habe es somit keinen konkreten Anlass gegeben.

Zur Kooperation zwischen Microsoft und Novell und den Reaktionen darauf siehe auch:

(akl)