Lkw können nun an Oberleitungen durchs Murgtal fahren

In Deutschland sind nun drei Teststrecken mit Oberleitungen für Hybrid-Lkw im Betrieb.

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(Bild: Siemens / Dietmar Gust)

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Lastwagen mit Stromabnehmern können nun durch das Murgtal bei Rastatt an Oberleitungen Fahrstrom ziehen. Dort haben nun der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann und die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium Rita Schwarzelühr-Sutter eine etwa 18 Kilometer lange Pilotstrecke auf der B 462 eingeweiht. Der Test soll drei Jahre dauern und wird unter der Leitung des Fraunhofer-Instituts für System und Innovationsforschung wissenschaftlich begleitet.

"Es muss natürlich mehr Verkehr auf die Schiene – auch eine Herausforderung, die mancherorts an ihre Grenzen stößt", sagte Schwarzelühr-Sutter laut Mitteilung. "Wir brauchen deshalb beides: Ausbau der Schiene und klimafreundliche Lösungen für die Straße."

In dem Projekt eWayBW soll der Betrieb von Oberleitungs-Hybrid-Lkw realitätsnah getestet werden, um bisherige Erkenntnisse zu erweitern. Dabei geht es vor allem um Aspekte der Energieversorgung sowie Auswirkungen auf Lärm, Luftschadstoffe und Straßenplanung untersuchen.

Die B 462 im Murgtal wurde für das Pilotprojekt gewählt, weil auf der Strecke jährlich 510.000 Tonnen Papier die ganze Woche rund um die Uhr von drei Papierherstellern in Obertsrot in ein Logistikzentrum in Kuppenheim im Rheintal gebracht werden. Gerechnet wird damit, dass die Oberleitungs-Lkw jährlich rund 250.000 Kilometer an den Oberleitungen zurücklegen.

Das Projekt kostet rund 28 Millionen Euro. Darin sind Planung, Bau und Betrieb sowie die Wissenschaftliche Begleitforschung enthalten. 26,4 Millionen Euro davon trägt das Bundesumweltministerium mit dem Förderprogramm "Erneuerbar Mobil". Daimler hatte im März dieses Jahres angekündigt, einen Elektro-Lkw an einem Vergleich mit der Oberleitungstechnik auf die B 462 zu schicken.

Ingesamt fördert das Umweltministerium bis 2024 drei Teilstrecken: Neben eWayBW sind in Hessen sind seit knapp einem Jahr mit fünf so viele Hybrid-Laster unterwegs wie ursprünglich geplant. Seit Januar 2020 wird auf der Oberleitungsteststrecke in Schleswig-Holstein testgefahren.

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(anw)