Locky und Dridex: Der Fall des verschwundenen Botnetzes
Hinter dem Erpressungstrojaner Locky und der Banking-Malware Dridex stand das sogenannte Necurs-Botznetz. Das scheint seit Anfang des Monats spurlos verschwunden zu sein.
- Fabian A. Scherschel
Das Necurs-Botnetz war laut Sicherheitsforschern das größte zur Verteilung von Schadcode genutzte Botnetz aller Zeiten. Die berüchtigte Bande hinter Dridex und Locky nutzte es, um eine Armee aus infizierten Rechnern mit Verschlüsselungstrojanern und Banking-Malware zu kontrollieren. Jetzt ist das Botnetz spurlos verschwunden und niemand weiß wieso. Anfang des Monats hatten Sicherheitsforscher festgestellt, dass ein großer Teil des weltweiten Malware-Traffics auf einmal abgeflacht war.
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Mit dem berüchtigten Banking-Trojaner Dridex und der Ransomware Locky hat die Gang hinter dem Botnetz Millionenbeträge abkassiert. Sowohl beim Verschlüsseln von Rechnern ihrer Opfer als auch beim Ausräumen von Konten per Malware ging die Bande äußerst professionell vor und umging geschickt mehrere Versuche, ihre Kontroll-Infrastruktur abzuschalten. Umso mysteriöser ist es, dass das Botnetz nun auf einen Schlag verschwunden zu sein scheint. Locky ist seit dem Abschalten der Command & Control Server nicht mehr aktiv. Ob Opfer des Trojaners nach wie vor ihre Rechner freikaufen können, ist fraglich.
Zu der Frage warum das Botnetz verschwunden ist, gibt es nur Spekulationen. Das Netzmagazin Vice fĂĽhrt an, dass der russische Inlandsgeheimdienst FSB am selben Tag, als der RĂĽckgang des Malware-Traffics beobachtet wurde, eine Gruppe von 50 Hackern festgenommen habe. Diese sollen ĂĽber 1,7 Milliarden Rubel (umgerechnet ĂĽber 23 Millionen Euro) zusammengeklaut haben. Diese sollen allerdings einen Trojaner namens Lurk gesteuert haben und Sicherheitsforscher, die mit der russischen Polizei zusammenarbeiten, bezweifeln einen Zusammenhang zwischen der Festnahme und dem Dridex/Locky-Botnetz. (fab)