Löschen und Editieren von iMessages: Ältere Geräte bislang blind

In der aktuellen Betaversion von iOS 16 sind zentrale neue Funktionen des Betriebssystems nicht zu iOS 15 kompatibel. Ob sich das ändert, weiß nur Apple.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 4 Kommentare lesen
iMessage in iOS 16

iMessage in iOS 16 mit neuen Funktionen.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

In iOS 16, macOS 13, iPadOS 16 sowie vermutlich auch in watchOS 9 bringt die populäre Nachrichten-App von Apple mehrere wichtige neue Features mit, auf die die Userschaft schon lange gewartet hat. So ist es nun erstmals möglich, eine bereits verschickte iMessage-Botschaft nachträglich zu editieren, beispielsweise, um Fehler zu beheben. Weiterhin können verschickte Nachrichten endlich zurückgeholt werden – insgesamt 15 Minuten Zeit hat der Nutzer dazu.

Wie sich nun allerdings zeigt, hat Apple beide Funktionen in den ersten Betaversionen von iOS 16 und Co., die seit letzter Woche im Rahmen der WWDC an Entwickler verteilt werden, noch unvollständig implementiert. Zwar funktionieren sowohl Löschen als auch Editieren zwischen iOS-16-Geräten. Auf allen älteren Systemen, sei es nun iOS 15, iPadOS 15 oder macOS 12 Monterey, gilt das allerdings noch nicht.

Schlimmer noch: Hier tut sich bei Verwendung der brandneuen iMessage-Möglichkeiten rein gar nichts. Das heißt zum Beispiel: Editiert man eine Nachricht auf einem iPhone mit iOS 16, kommt die Veränderung auf einem macOS-12-System nicht an. Dort sieht der Nutzer exakt nichts – es gibt keinen Hinweis, dass der Gesprächspartner editiert hätte und auch der Edit bleibt unsichtbar. Beim Löschen ist es genauso: Auf dem iOS-16-Gerät verschwindet die Botschaft wie gewünscht (inklusive Hinweis im Gesprächsverlauf), auf dem macOS-12-System bleibt sie einfach weiterhin vorhanden.

Nun muss man natürlich einkalkulieren, dass es sich bei iOS 16 um ein Betasystem handelt, in dem bei weitem noch nicht alles an seinem Platz ist. Bedenklich ist aber dennoch, dass das iMessage-System an sich offenbar zumindest bislang keine Möglichkeit kennt, ältere Systeme bei den neuen Funktionen mitzunehmen. Ob Apple hier serverseitig schrauben kann, ist unklar. Schlimmstenfalls müssten Nutzer, die auf iOS 15, macOS 12 und Co. verbleiben, selbst ein Betriebssystem-Update für die jeweilige Systemlinie einspielen, damit das Editieren und Löschen zumindest angezeigt wird – falls dies Apple überhaupt anbietet. Dass die Funktionen selbst in alten Betriebssystemen landen, ist, wenn man Apple kennt, eher unwahrscheinlich. Und: Aktuell schreibt der Konzern bei Löschungen direkt als Warnung, dass solche Nachrichten von "Nutzern älterer Systeme weiterhin gesehen" werden könnten.

Nutzerinnern und Nutzer können zudem nicht erkennen, auf welchen Systemen ihre Kommunikationspartner unterwegs sind. Schon bei früheren iMessage-Neuerungen – etwa Effekten – kamen diese dann nur abgespeckt auf älteren Geräten an. Aber zumindest waren sie auf diese Art sichtbar. Bei Löschen und Editieren – wo die Sichtbarkeit noch viel wichtiger wäre – ist das bislang nicht der Fall. Aber die nächste Beta kommt bestimmt: So ist im Juli mit der ersten öffentlichen Vorabversion zu rechnen. Womöglich hat Apple das Problem bis dahin bereits gelöst.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(bsc)