Lucent-Chef gefeuert

Am morgigen Dienstag sollte Lucent-Chef Rich McGinn eigentlich die Geschäftszahlen präsentieren: Nun hat ihn der Hersteller von Telekommunikations-Equipment von seinen Aufgaben entbunden.

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Von
  • Jürgen Kuri

Am morgigen Dienstag sollte Rich McGinn eigentlich die Geschäftszahlen präsentieren: Nun hat ihn aber das Board of Directors von Lucent von seinen Aufgaben als Präsident und CEO des Herstellers von Telekommunikationsequipment gefeuert. Laut Lucent fiel die Entscheidung am Wochenende, nachdem das Verwaltungsgremium die Geschäftsentwicklung im bisherigen Jahresverlauf und die Aussichten für das laufende Quartal untersucht habe. Dabei habe man festgestellt, dass eine sofortige Änderung in der Geschäftsführung notwendig sei. McGinn habe viel zur Entwicklung von Lucent in den vergangenen Jahren beigetragen, hieß es bei dem Konzern, aber nun seien "andere Fähigkeiten erforderlich".

Lucent zog zudem die Vorstellung der Geschäftszahlen für das abgelaufene Quartal vom morgigen Dienstag auf den heutigen Montagnachmittag (amerikanischer Ortszeit) vor. In der Mitteilung über das Ausscheiden von McGinn spricht Lucent davon, dass man bei den Umsätzen des laufenden Quartals einen Rückgang von sieben Prozent und die gleichen Gewinne im Vergleich zum Vorjahresquartal erwarte.

McGinn wird ersetzt durch Henry Schacht, der erst im März die Lucent-Ausgliederung Avaya übernahm. Schacht war bereits einmal Chef von Lucent: Bei der Ausgliederung der Firma aus dem Telekom-Konzern AT&T 1996 wurde er Präsident und CEO, trat aber 1997 als CEO und 1998 als Präsident zurück.

Lucent hatte in letzter Zeit einige Probleme mit dem Geschäftsverlauf, die der Konzern selbst vor allem auf Umsatzeinbußen im Glasfasersegment zurückführt. Bereits letztes Jahr hatte das Unternehmen aber Schwierigkeiten, mit der Lieferung von Geräten für optische Netze nachzukommen und musste Marktanteile in diesem Bereich abgeben. Besonders gegenüber dem kanadischen Konzern Nortel verlor Lucent immer mehr an Boden. (jk)