Zellteilung der Photonik-Abteilung von Lucent

Lucent, einer der größten Hersteller von Netzwerk- und Telekommunikations-Equipment, teilt seine Photonik-Abteilung in zwei Sparten für WAN und MAN auf.

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Von
  • Jürgen Kuri

Lucent, einer der größten Hersteller von Netzwerk- und Telekommunikations-Equipment, kommt nicht aus den Schlagzeilen. Während Hauptkonkurrent Nortel stolz seine Erfolge bei optischen Netzen präsentiert, sieht sich Lucent veranlasst, seine Sparte für Photonik in zwei Bereiche aufzuspalten. Der Grund sei, eine Konzentration auf lukrative Märkte zu ermöglichen, hieß es bei Lucent. Die eine der neuen Abteilungen, Optical Networking genannt und von Jeong Kim, bislang Chef der Optical Networking Group, geführt, soll sich um Weitverkehrsnetze und Backbone-Techniken kümmern. Der neu geschaffene Bereich Metropolitan Optical Networking unter Leitung von Bob Barron, bis zur Übernahme der Firma durch Lucent Chef von Chromatis, ist dagegen für MANs (Metropolitan Area Networks) und die Integration von Sprach-, Daten- und Multiemdiadiensten über MANs auf optischer Basis zuständig.

Der Konzern musste mit fallenden Aktienkursen an der Börse leben, nachdem Lucent zwar im dritten Geschäftsquartals eine Steigerung des operativen Gewinns bekannt gab, gleichzeitig aber auf Grund von Firmenaufkäufen und Abschreibungen einen Gesamtverlust auswies. Außerdem warnte Lucent bei der Vorstellung dieses Geschäftsberichts, dass der Umsatzzuwachs in den nächsten Quartalen nicht so hoch ausfallen werde wie erwartet. Da es zudem einige Verwirrung um den Geschäftsbericht gab, der die Betonung für viele Analysten zu sehr auf den operativen Gewinn legte, waren die Börsianer nicht sehr begeistert. Besonders das Geschäft mit den großen Telekom-Carriern scheint für Lucent nicht so zu laufen, wie der Konzern das erwartet – Nortel konnte nach Meinung vieler Marktbeobachter Lucent bei diesen wichtigen Kunden den Rang ablaufen, meint das Wall Street Journal.

Schon in vorangegangen Quartalen hatte Lucent Probleme, weil das Unternehmen ausgerechnet bei den Geräten für optische Netze, mit denen momentan ausgezeichnete Geschäfte gemacht werden, Lieferschwierigkeiten hatte. Dies habe man zwar inzwischen im Griff, hieß es bei Lucent, und verwies auf Umsatzsteigerungen in diesem Bereich – trotzdem sieht sich der Konzern nun offensichtlich veranlasst, durch weitere Maßnahmen einem Verlust von Marktanteilen zu begegnen. Da sich die beiden Geschäftsfelder, die die beiden neuen Abteilungen betreuen sollen, auch technisch unterscheiden würden, könne man mit der Aufteilung der Sparte für optische Netze größeres Wachstum durch bessere Konzentration auf die Anforderungen erreichen, meinte Lucent. (jk)