Lucent mit gigantischen Verlusten

Telecom-Ausrüster Lucent hat im Schlussquartal 8,8 Milliarden US-Dollar Verlust gemacht.

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Telecom-Ausrüster Lucent hat im Schlussquartal und im Geschäftsjahr 2000/2001 Milliardenverluste gemacht und massiv Stellen abgebaut. Der Quartalsverlust betrug 8,8 Milliarden US-Dollar gegenüber einem Verlust von 484 Millionen US-Dollar im vierten Quartal des Vorjahres. Damit rutschte der Konzern gegenüber dem dritten Quartal noch tiefer in die Verlustzone.

Im Gesamtjahr fiel ein gigantischer Verlust von 16,2 Milliarden US-Dollar an gegenüber einem Gewinn von 1,2 Milliarden US-Dollar im Jahr zuvor. Darin eingeschlossen waren unter anderem Sonderbelastungen für Umstrukturierung und Stellenstreichungen. Lucent hat seit dem Ende des ersten Quartals 29.000 Stellen abgebaut und die Zahl der Beschäftigten auf 77.000 reduziert. Allein im Schlussquartal wurden 18.500 Stellen gestrichen. Die Gesellschaft will am Ende des zweiten Quartals des Geschäftsjahres 2001/2002 nur noch 57.000 bis 62.000 Mitarbeiter beschäftigen.

Lucent verbuchte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatzrückgang von 26 Prozent auf 21,3 Milliarden US-Dollar. Im vierten Quartal setzte Lucent 5,2 Milliarden US-Dollar um oder 28 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahresabschnitt.

Konzernchef Henry Schacht hat sich aber einiges vorgenommen: Er will die Gesellschaft im laufenden Geschäftsjahr wieder in die Gewinnzone zurückbringen – angesichts der horrenden Verluste im abgelaufenen Jahr ein ambitioniertes Projekt. Und dabei geht Schacht sogar noch davon aus, dass der Telecom-Markt im Jahr 2002 um 15 bis 20 Prozent schrumpfen wird, das von Lucent angepeilte Marktsegment um etwa zehn Prozent. Die Telecomunternehmen werden ihre Ausgaben im laufenden Quartal wegen der Unsicherheit seit den Terroranschlägen vom 11. September noch stärker senken, glaubt Schacht. Deshalb rechnet er gegenüber den vorangegangenen drei Monaten mit einem schrumpfenden Umsatz. Das Ergebnis dürfte sich wegen der Umstrukturierung allerdings verbessern. Schacht hofft, dass sich der Umsatz dann im zweiten Quartal dieses Geschäftsjahres erhöhen wird. (anw)