Lucent schreibt tiefrote Zahlen und entlässt weiter

Der US-Telecomausrüster verbucht über 3 Milliarden US-Dollar Verlust und will bis zu 20.000 weitere Mitarbeiter entlassen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Nach Nortel meldet nun auch Lucent tiefrote Zahlen und zieht die Notbremse – zumindest was die Beschäftigtenzahlen angeht: Der schwer angeschlagene amerikanische Telecomausrüster will nochmals zwischen 15.000 und 20.000 Mitarbeiter nach Hause schicken. Die Gesellschaft hat bereits seit Januar 10.500 Mitarbeiter entlassen. Weitere 8.500 Beschäftigte haben ein Vorruhestandsangebot akzeptiert. Damit hat Lucent seit Januar die Zahl seiner Beschäftigten um 19.000 reduziert. Es wurden zusätzlich 5.500 Zeitarbeitsstellen gestrichen. Lucent hatte zum Jahresbeginn noch 123.000 Beschäftigte.

Das Unternehmen hat auch seine Dividende gestrichen und plant massive Investitionskürzungen. Mit Hilfe der neuen Umstrukturierungsaktionen und sonstigen Sparmaßnahmen will Lucent im kommenden Geschäftsjahr wieder in die Gewinnzone kommen. Dazu gehört auch, dass der Verkauf der Glasfaser-Sparte an Furukawa und Corning für insgesamt 2,75 Milliarden US-Dollar nunmehr unter Dach und Fach ist.

Lucent verbuchte im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen Verlust von 3,25 Milliarden US-Dollar; in der Vorjahresvergleichszeit betrug der Verlust noch 301 Millionen US-Dollar. Der Umsatz schrumpfte um 21 Prozent auf 5,82 Milliarden US-Dollar. Lucent kündigte an, dass im Schlussquartal wegen der Massenentlassungen, der Umstrukturierung und sonstiger Maßnahmen Sonderbelastungen von sieben Milliarden bis neun Milliarden US-Dollar anfallen werden. (jk)