MCI beendet Insolvenzverfahren

Die ehemalige Worldcom, einst verstrickt im größten Bilanzskandal der US-amerikanischen Wirtschaftsgeschichte, beendet das Verfahren nach Chapter 11 und heißt nun offiziell MCI.

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Der US-amerikanische Telecom-Riese MCI, vormals Worldcom, hat das Verfahren nach Chapter 11 beendet. Der Reorganisierungsplan, den das Unternehmen Ende Oktober 2003 dem U.S. Bankruptcy Court for the Southern District of New York vorgelegt hat, tritt nun in Kraft. Die Gläubiger bekommen Sicherheiten und Geld zugewiesen. Das Unternehmen heißt außerdem nun offiziell MCI, heißt es in einer Mitteilung.

"MCIs Kehrtwendung ist eine Anerkennung des menschlichen Geistes und des großen Willens unserer 50.000 Mitarbeiter", sagt CEO Michael Capellas. Die gesamte Telecom-Industrie mache einen Wandel durch, teilt MCI weiter mit. Wachsende Konkurrenz, das Aufkommen drahtloser Kommunikationsmöglichkeiten, Einschränkungen durch die Regulierer und technische Innovationen sorgten für ein "hartes Klima". Da die Internetnutzung weiter wachse und die Menschen immer mehr miteinander kommunizierten, konzentriere sich MCI auf seine Kernkompetenzen.

MCI hatte im Februar verkündet, das Insolvenzverfahren verlängern zu wollen, um geordnete Bilanzen für die Jahre 2000 bis 2002 vorlegen zu können. Im Juni 2002 gab der erstmals bekannt, man habe bei internen Überprüfungen Ungereimtheiten in den Bilanzen entdeckt. Aus Falschbuchungen in Höhe von 3,85 Milliarden US-Dollar wurden bald rund 11 Milliarden US-Dollar und damit der größte Bilanzskandal in der US-amerikanischen Wirtschaftsgeschichte. Im Juli 2002 suchte Worldcom darum Gläubigerschutz gemäß Chapter 11 des US-Konkursrechtes. (anw)