MEMS-Implantat statt 500 Nadelstichen

Mikroelektromechanische Systeme sollen bald ihren Weg in die Medizin finden.

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Nach fast einem Jahrzehnt Arbeit an mikroelektromechanischen Systemen (MEMS) für medizinische Implantate kann das US-Start-up MicroChips erstmals Prototypen für die kommerzielle Produktion zeigen. Wie das Technologiemagazin Technology Review in seiner Online-Ausgabe meldet, sind bis Anfang Januar Tierversuche mit einem Gerät geplant, mit dem sich Knochen, die durch Osteoporose geschädigt wurden, behandeln lassen sollen. In anderthalb Jahren könnten außerdem klinische Studien an einem technisch ähnlichen Implantat zur ständigen Überwachung des Zuckerspiegels bei Diabetikern beginnen.

Im Fall der Osteoporose-Behandlung ermöglicht die MEMS-Technik, Medikamente abzugeben, für die sonst zahlreiche Injektionen notwendig wären - im Fall dieses Wirkstoffes bis zu 500. Die neue Medikamententechnologie wird hingegen einmal ambulant implantiert, dann können jeweils kleine Stöße des Wirkstoffes automatisch abgegeben werden. Der enthaltene Chip kann so programmiert werden, dass er den Wirkstoff in regelmäßigen Intervallen in den Körper lässt. Über eine enthaltene Funkelektronik ist das System auch von außen zu programmieren. MEMS bestehen aus einer Kombination mechanischer Elemente, Sensoren und elektronischer Schaltungen, die auf einem Chip gemeinsam aufgebracht werden können. Das MicroChip-System enthält zahlreiche kleine Kammern, die hermetisch abgeschlossen sind und sich programmiert öffnen lassen.

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(bsc)