MIMO soll WLAN-Funknetze beschleunigen

Auf die einfache Formel "Mehr Antennen = Mehr Durchsatz" stützt Agere Systems sein Rezept, um WLANs die Sporen zu geben: Bis zu 162 MBit/s will die Firma erreichen.

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Jüngst präsentierte Agere Systems, Entwickler von WLAN-Chipsätzen, seine Idee, wie künftige WLANs (Wireless Local Area Networks) drastisch schneller werden sollen. Hinter MIMO (Multiple Input, Multiple Output) steckt die gleiche Grundidee wie bei BLAST von den Bell Labs: Sender und Empfänger arbeiten mit mehreren Antennen und übertragen im gleichen Funkkanal bei gleicher Bandbreite mehrere Datenströme räumlich getrennt.

Agere will dieses Prinzip zukünftig bei WLANs im 5-GHz-Band anwenden und damit die Datenrate vervielfachen. Angedacht ist zunächst ein System mit drei Sender/Empfängerzügen, das in jedem Zug auf die bereits eingeführte 802.11a-Technik mit brutto bis zu 54 MBit/s setzt und damit in der Theorie auf maximal 162 MBit/s kommt. In der Praxis dürfte die maximale Bruttodatenrate wegen unvermeidlicher Verluste etwas niedriger liegen; der Nettodurchsatz erreicht bei heute eingeführten WLANs eh nur etwa die Hälfte des Bruttorate.

Noch existiert der MIMO-Chip freilich nur in den Köpfen der Entwickler: Der im November zusammen mit der TU Eindhoven durchgeführte Versuch lief auf Workstations, die die nötigen Algorithmen in Software abarbeiteten. Doch Agere ist zuversichtlich, 2004 erste Bausteine fertigen zu können, entsprechende WLAN-Adapter dürfe man gegen Ende 2004 erwarten. Wie viel mehr diese als gewöhnliche WLAN-Karten kosten werden, ist noch offen, ebenso wie sich die Zulassungsbehörden -- hierzulande die RegTP -- zu der neuen Übertragungsart stellen werden. Mögliche Anwendungen kennt Agere dagegen schon, beispielsweise hochauflösende Videoübertragung im Home-Entertainment oder bei professionellen Desktop-Applikationen. (ea)