Mac Pro: Unrühmliches Jubiläum

Apples einzige Workstation ist auf veraltetem Stand und feierte am Wochenende dreijährigen Geburtstag. Ein Nachfolger ist zwar in Sicht – nur wann?

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Den Mac Pro gibt's auch fürs Rack – mit den gleichen Specs.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Am vergangenen Wochenende durften professionelle Mac-Nutzer einen kleinen Geburtstag feiern: Ein einst von vielen von ihnen geschätztes Arbeitsgerät, die Workstation Mac Pro, feierte den dritten Jahrestag auf dem Markt. Die Maschine ist seit dem 10. Dezember 2019 verfügbar und bekam seither nur kleinere Anpassungen. So gönnte Apple den Standardmodellen Anfang 2022 eine minimal bessere Ausstattung, sonst tat sich jedoch nichts.

Der lange angekündigte Nachfolger mit ultraschnellem Apple-Silicon-SoC ist weiterhin nicht auf dem Markt – Apples selbstgesetzte Deadline wird wohl mit großer Wahrscheinlichkeit gerissen. Stattdessen wird die Altware munter weiterverkauft – als Tower sowie in Rackvariante. Wer kaufen möchte, zahlt minimal 6500 Euro, wenn er oder sie bei Apple zuschlägt, im Handel glücklicherweise weniger.

Die Ausstattung besteht beim Standardmodell aus einem Xeon W mit 3,5 GHz und acht Kernen, Turbo Boost mit bis zu 4 GHz. Dazu gibt es 32 GByte RAM (vier DDR4-ECC-Riegel), eine Radeon Pro W5500X mit 8 GByte GDDR6 und eine sehr schmale 512 GByte SSD. Immerhin liefert Apple seine Magic Mouse (alternativ ein Magic Trackpad für 50 Euro Aufpreis) und das Magic Keyboard mit Ziffernblock "gratis" mit. Die legendären Rollen statt der Standfüße für den Tower gibt es natürlich weiterhin: Für flockige 500 Euro.

Auch sonst steht einiges auf der Aufpreisliste – und erinnert dabei eher an die eines bayerischen Fahrzeugherstellers als die eines Computerproduzenten. Bessere Xeon-W-Varianten gibt es da beispielsweise für bis zu 8050 Euro, maximal 768 GByte RAM in Form von sechs Modulen für 16100 Euro oder zwei Radeon-Pro-W6900X-Grafikkarten für 13110 Euro. Maximal 8 TByte SSD-Speicher klingen mit 2760 Euro fürs Standardmodell wie ein Schnäppchen. Und dann gibt es natürlich auch noch die Afterburner-Karte für 2300 Euro, die Medienproduzenten bei der Arbeit hilft.

Alles in allem kann man vor Apple fast schon Respekt haben, dass sich der Konzern traut, die Workstation weiter wie bisher zu offerieren. Natürlich gibt es noch Nutzer, die sie wirklich brauchen – auch wenn es mit dem Mac Studio längst ein Apple-Silicon-Modell gibt, dass konkurrenzfähig, billiger und kleiner ist. Schließlich gibt es nach wie vor keinen anderen Mac, der PCIe-Karten verträgt. eGPUs unterstützen Apple-Silicon-Maschinen nach wie vor nicht. Spannend bleibt, wie ein Mac Pro für das ARM-Zeitalter aussehen wird. Seit Monaten ist die Gerüchteküche hier weitgehend stumm. Klar ist nur, dass er (sehr) schnelle Chips bekommen wird.

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(bsc)