MacBook Air M4: Wirklich 23 Mal schneller als die Intel-Version?

Apple macht bei seinem neuen Einsteiger-MacBook einige vollmundige Versprechungen. Es kommt dabei sehr auf das Kleingedruckte an.

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Werbeversprechen zum MacBook Air M4

Werbeversprechen zum MacBook Air M4: Mund etwas voll genommen?

(Bild: Screenshot Apple.com)

Lesezeit: 2 Min.

Wer einen Blick auf Apples Informations-Website zum in dieser Woche erscheinenden MacBook Air M4 wirft, findet einige auffällige Reklameversprechen. Neben der Tatsache, dass die Werbetrommel für Apple Intelligence und die seit Längerem in Apple-Silicon-Chips verbaute Neural-Engine für KI-Features gerührt wird, macht Apple zwei Benchmarkangaben. Die eine: Die neue Maschine habe eine "bis zu 23x schnellere Performance". Die andere: Die Batterielaufzeit sei nun sechs Stunden länger. Das Problem: Apple misst den ersten Wert an einer veralteten Intel-Maschine und den zweiten an einem M1-Modell – und setzt zudem auf eine sehr spezielle Lesart.

Die 23-fache Leistung betrifft nur eine einzige Funktion: Das sogenannte Super-Resolution-Feature in der mittlerweile zu Apple gehörenden Bildbearbeitung Pixelmator Pro in Version 3.6.14. Hier wurde ein 4,4 MByte großes Bild verwendet. Super Resolution nutzt KI, um die Auflösung einer Aufnahme zu erhöhen – eine zwar nützliche Funktion, aber auch eine, aus der man wenig schließen kann. Zumal der Intel-Maschine, die Apple als Vergleichsmodell verwendet hat, eine KI-Beschleunigung mittels Neural Engine fehlt. Immerhin hat Apple ein vergleichsweise schnelles Intel-Modell mit einem MacBook Air M4 mit 10 CPU-Kernen und 32 GByte RAM verglichen: einen Intel Core i7 mit 1,2 GHz von 2020. Dieser hatte allerdings nur 16 GByte.

Andere von Apple angeführte Benchmarks fallen schon realistischer aus: Eine Tabellenkalkulationsberechnung in Excel war gegenüber der schnellen Intel-Variante 4,7x flotter, Video-Editieren in iMovie bis zu 8x und ein Photoshop-Benchmark bis zu 3,6x. Einen Browsertest sah Apple bis zu 60 Prozent schneller absolviert. Die Vergleichswerte zu einem MacBook Air mit M1 waren je nach Benchmark zwischen 1,6x und 2x schneller. Zum Einsatz kamen laut Apple jeweils Prototypgeräte des MacBook Air M4.

Bei der Batterielaufzeit verglich Apple ein schwächeres Intel-Modell (Doppelkern-Core i3 mit 1,1 GHz) mit einem MacBook Air M4. Dabei wurde die Gesamtlaufzeit bei der Wiedergabe von Filmen in iTunes mit 1080p gemessen.

"Alle Geräte hatten gleichwertige Einstellungen der Displayhelligkeit. Die Batterielaufzeit variiert abhängig von Verwendung und Konfiguration", schreibt Apple dazu. Was die Maschinen wirklich leisten, wird der Test von Mac & i zeigen.

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(bsc)