MagSafe-iPhones können Fahrkarten entwerten

In Paris und anderen Städten werden zum Teil noch Magnetstreifen für ÖPNV-Tickets verwendet. Die sollte man tunlichst von seinem iPhone 12 oder 13 fernhalten.

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Ticketbarriere in Pariser Metro: Hier kommt man ohne gültiges Ticket nicht mehr hinein.

(Bild: Clément Dellandrea / Unsplash)

Update
Lesezeit: 3 Min.

iPhones der aktuellen Generation 12 kommen mit der neuen Ladetechnik MagSafe. Diese hilft dabei, die Geräte schneller aufzuladen, da Drahtlos-Lader und Handy magnetisch in Position gebracht und gehalten werden. Zudem hat Apple allerlei MagSafe-Zubehör im Angebot, beispielsweise Hüllen, die einen zusätzlichen Magneten enthalten, oder Taschen für Kreditkarten.

Wie sich nun allerdings zeigt, muss man im Umgang mit MagSafe-iPhones etwas vorsichtig sein, zumindest, wenn bestimmte andere mit Magnettechnik arbeitete Dinge in der Nähe sind. Zwar sollte es eigentlich nicht möglich sein, dass MagSafe Kreditkarten entmagnetisiert. Bei schwächer magnetisierten Objekten ist dies allerdings durchaus möglich.

Beispiel Paris: Dort werden neben den NFC-basierten Navigo-Karten sowie für bestimmte Android-Modelle erhältlichen Handy-Fahrkarten nach wie vor klassische Papiertickets mit integriertem Magnetstreifen verwendet – für Einzeltickets ebenso wie für beliebte touristische Tageskarten ("Paris Visite"). Hält man diese Tickets zu nah an ein MagSafe-iPhone oder ein iPhone 12, das in einer MagSafe-fähigen Hülle steckt, lassen sich die Daten auf diesen innerhalb von Minuten löschen – etwa, wenn das Ticket direkt neben dem iPhone in der Tasche steckt.

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Spricht man mit Mitarbeitern von Bahn und ÖPNV-Gesellschaft, heißt es, dass die Entmagnetisierung besonders bei Touristen, die die Gefahr nicht kennen, regelmäßig vorkomme – bemerkt wird das Problem erst, wenn man die Barriere an einer Station nicht mehr durchschreiten kann und es dort eine Fehlermeldung gibt. Besonders tückisch: Die Karten dienen in Paris auch oft dazu, die Station wieder zu verlassen. Schlimmstenfalls bleibt ein iPhone-12-Besitzer so "eingesperrt" und muss einen Mitarbeiter bemühen, der sie oder ihn dann hoffentlich nicht zum Schwarzfahrer deklariert.

Auch von Magnet-basierten Zimmerschlüsseln ist bekannt, dass sie von MagSafe entmagnetisiert werden können – dazu gehören etwa jene, die manche Fährgesellschaft in Europa verwendet. Auch Parktickets können gelöscht werden. Die Pariser Tickets scheinen indes besonders sensibel zu sein: Wie eine Bahnmitarbeiterin berichtet, können auch die magnetisch geschlossenen Hüllen von Apples Drahtlosstöpseln AirPods zu einer Entmagnetisierung führen. Apple selbst warnt in einem Hilfsdokument vor möglichen Gefahren für Herzschrittmacherträger bei MagSafe-iPhones.

[Update 12.01.22 12:54 Uhr:] iPhones mit MagSafe können auch sogenannte Travelcards des Londoner Verkehrsverbundes löschen. Die papierbasierten Tickets enthalten ebenfalls einen Magnetstreifen, der den Apple-Handys zum Opfer fallen kann. Sie werden etwa als kostengünstige Tageskarten auch an Touristen verkauft. Hier empfiehlt sich, entweder kontaktlos direkt an den Zugangssperren zu bezahlen – was neben Kredit- und Prepaid-Karten auch mittels Apple Pay funktioniert – oder zur NFC-basierten, aufladbaren Oystercard zu greifen, der das iPhone nichts anhaben kann. Neben dem iPhone 12 ist auch das im Herbst 2022 erschienene iPhone 13 in all seinen Varianten inzwischen als Magnetstreifen-"Killer" aufgefallen. (bsc)