Mail-Bugs: BSI warnt vor iOS

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hat eine offizielle Warnung vor Schwachstellen in der aktuellen iOS-Version 13.4.1 herausgebracht.

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iPhone X

(Bild: dpa, David Moir/AAP/Archiv)

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Nachdem am Mittwoch eine Sicherheitsfirma schwere Sicherheitsprobleme in der Mail-App fürs iPhone und iPad aufgedeckt hat, gibt es nun auch eine behördliche Warnung. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hält die Lücken für "besonders kritisch".

Mit den Bugs sei "potenziell das Lesen, Verändern und Löschen von E-Mails möglich", erklärte die Behörde am Donnerstag. Zuvor hatte die amerikanische IT-Sicherheitsfirma ZecOps erklärt, sie habe Hinweise darauf gefunden, dass die Schwachstellen in einigen Fällen bereits ausgenutzt worden seien. Es habe sich dabei um sehr gezielte Attacken gehandelt. Sie hätten allerdings auf den betroffenen Geräten keinen Softwarecode der Schadprogramme mehr entdecken können, erklärten die Forscher.

Apple will die Schwachstellen mit der nächsten Version seines Mobil-Betriebssystems iOS schließen – in der Beta von iOS beziehungsweise iPadOS 13.4.5 sind sie bereits gestopft. Einen wirksamen Schutz wird es daher erst geben, wenn das Update für alle Nutzer verfügbar ist. Das BSI empfiehlt, die Mail-App vorerst zu löschen, auf Alternativen auszuweichen und/oder zumindest die Synchronisation abzuschalten (Schiebeschalter "Mail" in den Mail-Accounts auf "aus"). Verfügen Angreifer neben dem Mail-Exploit auch noch über weitere Angriffstechniken, soll es auch möglich sein, das komplette Betriebssystem zu übernehmen, warnt ZecOps.

ZecOps konnte nach eigenen Angaben Hinweise auf sechs Attacken auf Basis der Sicherheitslücken feststellen. Unter den Zielen der Angriffe seien Manager großer US-Unternehmer sowie eines japanischen Mobilfunk-Anbieters sowie ein Journalist in Europa gewesen.

Anders als bei vielen Angriffen muss der Nutzer den Experten zufolge nicht erst eine Datei im Anfang anklicken, sondern es reicht schon, die präparierte Mail selbst zu erhalten. "Das BSI schätzt diese Schwachstellen als besonders kritisch ein", erklärte deshalb die Behörde, die unter anderem die Kommunikation der Bundesregierung absichert. Zugleich stehen solche Sicherheitslücken hoch im Kurs, weil sie Angreifern nur etwas nutzen, solange sie unentdeckt bleiben. Deshalb werden sie meist nur sehr gezielt gegen besonders wertvolle Ziele eingesetzt. (mit Material der dpa) / (bsc)