Mal wieder Totalausfall bei Web-Hoster Strato

Am heutigen Freitag Morgen zwischen 1:20 und 7:20 Uhr waren sämtliche vom Berliner Anbieter Strato gehosteten Domains offline. Nach Angaben des Strato-Technikpartners KPNQwest war eine defekte CPU in einem Sun-Enterprise-Server für die neuerliche Panne verantwortlich. Strato-Firmensprecher Sören Heinze sprach von einem "völlig inakzeptablen Vorgang" und betonte, dass sich Strato-Chef Helmut Henkel heute morgen sofort bei der KPNQwest-Geschäftsführung beschwert habe.

Bereits um fünf Uhr morgens lief das Kundenforum des Web-Hoster heiß. "Hallo...wann klingelt der Wecker in der Cannotstraße??? Hallo, aufstehen!", witzelte ein Kunde sarkastisch. Damit lag er nicht weit von der Wahrheit entfernt: Wie Harald Lome, Projektleiter für Strato-Hosting bei KPNQwest, gegenüber c't bestätigte, hat die Überwachung des Regelbetriebs in der vergangenen Nacht versagt. "Eigentlich hätte der Prozessorausfall von unserem Network Operation Center in Den Haag sofort bemerkt werden müssen. Wir haben viel zu spät reagiert."

Als Konsequenz kündigte Lome eine zweite Monitoring-Einheit für die von Strato gehosteten Sites an. Probleme dieser Art würden in Zukunft aber ohnehin vermieden, wenn die neue Architektur im neuen Karlsruher Datenzentrum von KPNQwest installiert sei. "Das wird innerhalb der nächsten vier Wochen vonstatten gehen". Später sollen alle Strato-Kunden dann im Münchner Cybercenter gehosted werden.

KPNQwest wird die Strato-Architektur nach eigenen Angaben komplett redundant auslegen. Ausserdem werde nicht mehr lediglich ein Sun-E6500-Server für alle Power- und Premium-Pakete verantwortlich sein. Auch werde KPNQwest ein echtes Load-Balancing installieren. Tatsächlich sei es momentan, wie in der vergangenen Nacht geschehen, noch so, "dass der Ausfall einer CPU alles zum Erliegen bringen kann". Zwar habe der Server die defekte CPU entdeckt und einen Reboot zum Abschalten der CPU eingleitet; aus unbekannten Gründen sei die Maschine aber nicht wieder hochgefahren. (hob)