Marconi setzt 4000 Mitarbeiter vor die Tür

Der britische Elektronikkonzern Marconi hat die zweite Entlassungswelle innerhalb von drei Monaten angekündigt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 13 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Thorsten Dambeck

Der britische Elektronikkonzern Marconi will erneut 4000 Stellen weltweit streichen. Dies gab das Unternehmen nach einer Vorstandssitzung und Gesprächen mit den Gewerkschaften bekannt. Zuvor hatte der von der Krise auf dem Telekommunikationsmarkt stark betroffene Elektronikhersteller beantragt, den Handel mit Marconi-Aktien an der Londoner Börse auszusetzen. Bereits im April hatte Marconi die Streichung von 3.000 Stellen angekündigt.

Die Spekulationen um den früheren Rüstungshersteller hatten in London am gestrigen Mittwoch zu spürbaren Verlusten bei den Telekommunikationswerten beigetragen. Auch in Frankfurt gerieten Technologiewerte unter Druck. Marconi hat weltweit 50.000 Beschäftigte, Firmenstandorte befinden sich in den USA, Deutschland, Frankreich und Italien. In Großbritannien beschäftigt der Konzern 20.000 Mitarbeiter. Von den geplanten Kürzungen, die mit Kosteneinsparungen begründet wurden, seien auch 1.000 Beschäftigte der Management-Ebene betroffen, teilte das Unternehmen mit.

Der Rüstungsbereich von Marconi war vor zwei Jahren in den Luft- und Raumfahrtkonzern BAE Systems eingegliedert worden. Gestern hatte Marconi seine Absicht angekündigt, auch das Geschäft mit Medizin-Systemen für 1,1 Milliarden US-Dollar an den niederländischen Philips-Konzern zu verkaufen. Der Wert der Marconi-Aktie ist in den vergangenen zwölf Monaten um 73 Prozent gefallen. (thd)