Massenentlassung bei Marconi

Der britische Spezialist für optische Netzwerke Marconi entlässt trotz glänzender Geschäfte 3000 seiner Mitarbeiter.

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Obwohl der britische Netzwerkspezialist Marconi im letzten Geschäftsjahr 1,29 Milliarden Euro Gewinn erwirtschaftet hat, sollen 3000 der insgesamt 49.000 Mitarbeiter entlassen werden. Die Hälfte der Jobs soll innerhalb der nächsten zwölf Monate in Großbritannien wegfallen. Für das kommende Geschäftsjahr, das am 31. März 2002 endet, erwartet Marconi sogar noch höhere Profite. Die Massenentlassungen will Marconi damit relativieren, dass in den nächsten drei Jahren hoch qualifizierte Arbeitskräfte in drei neuen Entwicklungsfabriken in Großbrittannien eingestellt würden.

Während bei den Konkurrenten wie Lucent und Nortel die Umsätze gesunken sind und sich keine dieser Firmen eine Voraussage für die nächsten Monate zutraut, sieht Marconi recht optimistisch in die Zukunft. Die optische Netzwerktechnik der Briten sei zurzeit die fortschrittlichste, meint Marconi selbst. Die wichtigsten Geschäftsfaktoren entwickelten sich sehr robust. So erteilte die British Telecom Marconi den Milliarden-Auftrag, die nächsten fünf Jahre das Equipment für optische Netzwerke zu liefern. Die Kosten für die mit den Entlassungen verbundenen Umstrukturierungen schätzt Marconi auf 400 Millionen britische Pfund. Unter anderem will der Konzern ein neues firmeninternes Kommunikationsnetz errichten. (hag)