Mark Zuckerberg entschuldigt sich bei geschädigten Familien

Die Chefs großer Social-Media-Firmen wurden vor den US-Kongress zitiert. Zuckerberg entschuldigte sich bei anwesenden Familien für Schäden durch seine Apps.

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Mädchen versteckt Kopf in den Armen und hält Smartphone.

(Bild: Antonio Guillem/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg entschuldigte sich in einer Anhörung im US-Senat bei Familien, deren Kinder durch die Nutzung von Online-Plattformen seines Konzerns zu Schaden gekommen sind. Zuckerberg tat dies, nachdem er auf eine mögliche Entschuldigung bei den anwesenden Eltern hingewiesen wurde. Meta veröffenlichte die Entschuldigung auch in einer eigenen Pressemitteilung.

Zuckerberg sagte: "Es tut mir leid, was Sie alles durchmachen mussten. Niemand sollte das Leid erleiden müssen, unter dem Ihre Familien gelitten haben, und deshalb investieren wir so viel und werden weiterhin branchenführende Anstrengungen unternehmen, um sicherzustellen, dass niemand das Leid erleiden muss, das Ihre Familien erleiden mussten."

Vor dem US-Senat musste nicht nur Meta-Chef Zuckerberg vorstellig werden, sondern auch die Chefs anderer großer sozialer Medien: Tiktok-Chef Chouzi Chew, Snapchat-Mitgründer Evan Spiegel, Discord-Chef Jason Citron sowie die Chefin der Online-Plattform X (ehemals Twitter), Linda Yaccarino. Bei der mehrstündigen Anhörung wurden Probleme angesprochen, die in Verbindung mit sozialen Netzwerken gebracht werden und Kinder und Jugendlichen schaden – darunter Cybermobbing, durch Netzwerke geförderte Essstörungen oder etwa die Verbreitung von Kindesmissbrauchs-Darstellungen. Die Sicherheit von Kindern im Internet solle mit neuen Gesetzesentwürfen verbessert werden. Die Senatorinnen und Senatoren warben bei den Unternehmenschefs um Unterstützung für stärkere Kontrollen.

Zuckerberg erklärte, dass sein Unternehmen mehr als 30 Tools und Funktionen entwickelt habe, um die Sicherheit in seinen Angeboten zu erhöhen. Insgesamt würden rund 40.000 Menschen im Bereich Sicherheit und Schutz beschäftigt und seit 2016 seien über 20 Milliarden US-Dollar investiert worden. Allein im vergangenen Jahr habe die Investition bei rund 5 Milliarden Dollar gelegen.

Um die Sicherheit weiter zu erhöhen, forderte Zuckerberg, dass gesetzlich geregelt werden sollte, dass App-Stores bei Kaufanfragen durch Kinder und Jugendliche stets auch die Eltern einbeziehen müssen. Dies habe Apple mit seinen App-Store-Regeln vorgemacht. Mit diesem Vorschlag könnte sich Meta allerdings auch schnell die Hände reinwaschen. Prüft der jeweilige App-Laden nicht richtig, hat Meta nichts falsch gemacht und muss gleichzeitig nicht selbst in weitere Kontrollfunktionen investieren. Datenschützer könnte der Vorschlag aber freuen: Muss nicht jede einzelne App Ausweisdaten abgleichen, werden diese Daten auch nicht in vielen verschiedenen Anwendungen gespeichert.

Schon Anfang dieser Woche wurden im US-Bundesstaat Kalifornien zwei neue Gesetzesentwürfe vorgestellt, die dazu beitragen sollen, Kinder und Jugendliche in sozialen Netzwerken besser zu schützen. Sie sehen einen konsequenteren Datenschutz vor und sollen auch einer Online-Sucht vorbeugen, indem die Angebots-eigenen Algorithmen durch einen erzwungenen chronologischen Nachrichten-Feed ausgehebelt werden könnten.

(kbe)