Marktkonzentration bei Systemen zur Fernwartung von PCs und Servern

Die US-Firma Avocent will die ehemalige Intel-Sparte LANDesk kaufen; auch Konkurrent Raritan hat sich mit Zukäufen gestärkt.

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Die vor dreieinhalb Jahren von Intel ausgegründete Firma LANDesk will sich von Avocent kaufen lassen, einem der größten Fische im Markt der Fernwartungsprodukte für Server und Client-Rechner. Bei den Keyboard-Video-Mouse- (KVM-)Extendern, KVM-over-IP-Adaptern und KVM-Switches konkurriert Avocent vor allem mit Firmen wie Raritan, Rose, Belkin, Minicom, Linksys, Adder oder Aten. Doch durch Zukäufe wie Cyclades oder OSA Technologies erweitert Avocent sein Produktangebot hin zu Software und in die Rechner integrierte Remote-Management-Adapter mit Standardschnittstellen wie SNMP, IPMI oder OPMA und WS-Management.

LANDesk erweitert nun die Produktpalette der aus Apex und Cybex hervorgegangenen Avocent um Software, vor allem um komplette, unternehmensweite Systeme zur Fernwartung und -überwachung, Software- und Patch-Verteilung. Mit solchen Funktionen konkurriert LANDesk mit den Produkten von Anbietern wie Altiris, CA oder Novell, aber auch mit den Lösungen der großen Server- und PC-Marken: Dell OpenManage, Fujitsu Siemens DeskView, IBM Tivoli, HP OpenView oder auch den Management-Produkten von Microsoft – der Software-Gigant will mit Vista auch die Desktop-PC-Management-Funktionen erweitern.

Raritan hingegen hat sich vor zwei Jahren Peppercon einverleibt und im letzten Jahr Oculan, einen Spezialisten für Netzwerk-Monitoring-Systeme übernommen. Raritan kooperiert auch mit Herstellern von Serverboards, die den Single-Chip-BMC (Baseboard Management Controller) von Peppercon in ihre Produkte integrieren sollen.

Die wachsende Marktkonzentration im Bereich der Remote-Management-Systeme trifft zeitlich zusammen mit Ankündigungen von Intel, verbesserte Funktionen zum Fernzugriff und zur Systemdiagnose in die vPro-Chipsätze für Business-Rechner zu integrieren. Dabei steckt ein Großteil der BMC-Funktionen in Intels Netzwerk-Chips – darauf reagiert Intel-Konkurrent  Broadcom mit einem Universal Management Port (UMP) in NetXtreme-II-Chips wie dem BCM5708S (PDF-Datenblatt hier). (ciw)