Mars-Rover Perseverance: Erstmals Geräusche eines Staubteufels aufgenommen

Bei einem sogenannten Staubteufel wird Sand aufgewirbelt, das sieht aus wie ein kleiner Tornado. Jetzt wissen wir, wie sich das auf dem Mars anhört.

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Der Weg des Wirbels über den Rover

(Bild: N. Murdoch et.al.)

Lesezeit: 2 Min.

Der Marsrover Perseverance der NASA hat die Geräusche eines sogenannten Staubteufels ("dust devils") aufgezeichnet, Bilder davon gemacht und Messdaten mit Sensoren gesammelt. Der Wirbel hat sich am 27. September 2021 direkt über den Rover bewegt.

Erstmals kann man sich damit nun anhören, wie sich das Phänomen auf dem Roten Planeten anhört. Außerdem konnte ein Forschungsteam anhand der Daten ermitteln, dass der Wirbel, der in der Fachsprache Kleintrombe heißt, 25 m breit, 118 m hoch und 5 m/s schnell war. Die Audioaufnahmen könnten bei der Beantwortung von Fragen zur Natur der Wirbel helfen, meint das Forschungsteam.

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Die Staubteufel werden seit Jahren auf dem Mars beobachtet, fast jeder Rover hat Bilder davon gemacht, einige haben nur deshalb so lange durchgehalten, weil auf diesem Weg die Solarpaneele regelmäßig gereinigt wurden. Es handelt sich um atmosphärische Verwirbelungen, die kleinen Tornados gleichen.

Eigentlich sollte die Atmosphäre dort zu dünn sein, um die Staubmengen zu erklären, die so aufgewirbelt werden. Auch der kleine Helikopter Ingenuity, der Perseverance auf dem Mars begleitet, wirbelt bei seinen Flügen überraschend viel Staub auf. Nach einer Erklärung wird noch gesucht. Die Erkenntnisse zu dem Staubwirbel direkt über Perseverance wurden jetzt im Wissenschaftsmagazin Nature Communications veröffentlicht.

Perseverance und Ingenuity waren im Februar 2021 auf dem Mars gelandet. Perseverance soll dort in einem ehemaligen Delta nach Spuren von möglichem Leben suchen und unter anderem Gesteinsproben einsammeln, die im Rahmen einer weiteren Mission zur Erde gebracht werden sollen. Ingenuity wiederum sollte lediglich unter Beweis stellen, dass motorisierte Fluggeräte dort überhaupt abheben können. Diese Demonstration hat er mit dem historischen ersten motorisierten Flug auf dem Mars geliefert und nach mehreren weiteren Flügen hatte die NASA entschieden, Ingenuity nicht – wie ursprünglich geplant – aufzugeben. Inzwischen hat Ingenuity 35 Flüge auf dem Mars absolviert und war dabei insgesamt eine Stunde unterwegs.

Perseverance: Einmal den gesamten Horizont fotografiert (79 Bilder)

(Bild: NASA/JPL-Caltech/ASU)

(mho)