Maßband des Universums: Forscher gewinnen neue Erkenntnisse über Cepheiden

Cepheidensterne sind aufgrund ihrer Leuchtkraft und ihrer regelmäßigen Ausdehnung ein Hilfsmittel für Astronomen. Jetzt gibt es neue Erkenntnisse über sie.

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RS Puppis, ein Cepheidenstern

RS Puppis ist ein Cepheidenstern, 200 Mal größer als die Sonne. Er befindet sich 6500 Lichtjahre von der Erde entfernt.

(Bild: NASA's Goddard Space Flight Center)

Lesezeit: 2 Min.

Forschern ist es gelungen, genauere Messungen pulsierender Cepheidensterne vorzunehmen und neue Erkenntnisse über sie zu gewinnen. Diese recht häufig vorkommenden und sehr hellen Riesensterne sind von der Erde aus sehr gut zu beobachten und dienen als nützliches Mittel für die astronomische Bestimmung von Entfernungen, etwa der von Galaxien. Sie lassen auch Rückschlüsse zu, wie groß das Universum ist und erlauben es, dessen Expansionsrate zu messen.

Cepheiden sind größer und heller als die Sonne. Sie dehnen sich regelmäßig aus und ziehen sich dann wieder zusammen, was dazu führt, dass sie periodisch heller und dunkler werden. Diese Kreisläufe dauern zwischen einigen Tagen und mehreren Monaten. Dieser Rhythmus ermöglicht es Astronomen, Entfernungen im Weltraum zu messen.

Im Rahmen des Projekts Velocities of Cepheids (VELOCE) wurden zwischen den Jahren 2010 und 2022 Hunderte von Cepheiden untersucht. Die Ergebnisse der Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) wurden jetzt in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift Astronomy & Astrophysics veröffentlicht.

Die Forscher nutzten für ihre Arbeit das Schweizer Euler-Teleskop in Chile und das flämische Mercator-Teleskop auf La Palma (Spanien). Mithilfe der hochauflösenden Spektrographen an beiden Teleskopen konnten sie die spektralen Linien des Sternenlichts auflösen und messen. Unter Zuhilfenahme des Dopplereffekts wurde dann die Geschwindigkeit erfasst, mit der sich die Sterne entlang unserer Sichtlinie bewegen, die sogenannte Radialgeschwindigkeit.

Insgesamt wurden mehr als 18.000 Messungen vorgenommen. Dabei entdeckten die Astronomen eine bislang unbekannte Variation der Sterne sowie einige Cepheiden, die zu einem Doppelsternsystem gehören. Die Forscher erhoffen sich durch die Ergebnisse ein genaueres Verständnis der Cepheiden und der Wechselwirkungen, die von Begleitsternen ausgehen und teilweise die Sterne verdunkeln. Dies dürfte sich auch auf die Entfernungsmessungen positiv auswirken.

(mki)