Umsätze mit optischen Netzwerken gesunken

Die Telekom-Firmen halten sich momentan bei Investitionen in optische Netze zurück.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Nach einer aktuellen Untersuchung der Dell'Oro Group sind die weltweiten Umsätze mit Equipment für optische Netze im dritten Quartal dieses Jahres um sieben Prozent auf 5,5 Milliarden US-Dollar gesunken. Die auf Netzwerke spezialisierten Marktforscher analysierten die Verkäufe von Einrichtungen und Installationen, die mit Wavelength Division Multiplexing und SONET arbeiten.

Nur leichte Rückgänge bei den Umsätzen mussten die beiden Marktführer, Nortel und Lucent, hinnehmen. Bei Fujitsu, nach Nortel und Lucent Nummer 3 auf dem Markt für optische Netze, blieben die Umsätze sogar gleich. Der Viertplatzierte, Alcatel, verlor laut Dell'Oro dagegen 19 Prozent, Marconi, auf Platz 5 nach den Umsätzen geführt, musste einen Rückgang von 16 Prozent verbuchen. Dafür konnten die beiden auf den Plätzen 6 und 7 gelisteten Firmen, Ciena und Cisco, starken Zuwachs verzeichnen: Ciena legte um 17 Prozent zu, Cisco sogar um 25 Prozent. Beide sind aber vom reinem Umsatzvolumen mit optischen Netzen her noch weit von den Marktführern entfernt.

Analysten führen die zurückgegangen Umsätze allerdings nicht auf Preisreduzierungen bei den Geräten und Infrastruktureinrichtungen zurück. Vielmehr hielten sich die Netzbetreiber beim Kauf von neuem Equipment momentan zurück – beí sinkenden Gewinnen oder gar Verlusten und schärferen Bedingungen auf dem Kapitalmarkt angesichts der hohen Schulden vieler Telekom-Firmen kein Wunder, auch wenn der Bandbreitenbedarf immer größer wird und damit eigentlich auch die Marktchancen für die Hersteller von optischen Netzen. Nortel beispielsweise erklärten schon, dass die Nachfrage zwar weiter sehr groß sei, aber auch diese Industrie könne nicht immer in astronomischen Ausmaßen wachsen.

Die Marktforscher von Dell'Oro wiederum sehen auch saisonale Einflüsse: Im ersten und dritten Quartal ginge die Nachfrage generell leicht zurück, während aufs Jahr gerechnet dann die Umsätze meist höher lägen als im Vorjahr. Das dürfte Balsam für die geplagten Netzwerk-Hersteller sein: Nicht nur von Schwierigkeiten geplagte Firmen wie Lucent, auch Konzerne wie Nortel sind in den letzten Monaten von den Börsen auf Grund von Befürchtungen abgestraft worden, dass der Boom nicht ewig so weitergehen könne. (jk)