Massiver Cyberangriff auf US-Provider: Attacken gehen immer noch weiter

Im Herbst wurde der schlimmste Telekommunikationshack in der US-Geschichte entdeckt. Die Angreifer wurden noch nicht gestoppt, ganz im Gegenteil.

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Bunte Ethernetkabel

(Bild: asharkyu/Shutterstock.com)

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Die mutmaĂźlich aus China aktive Hackinggruppe hinter dem verheerenden Cyberangriff auf mehrere groĂźe Provider in den USA ist angeblich weiter aktiv und hat zwischen Dezember und Januar fĂĽnf weitere Telekommunikationsunternehmen kompromittiert. Das berichtet TechCrunch unter Berufung auf die Cybersicherheitsfirma Recorded Future. Die hat demnach Erkenntnisse darĂĽber, dass die Gruppe aus China die US-Tochter eines bekannten britischen Konzerns, einen US-Internetprovider und Telekommunikationsfirmen aus Italien, SĂĽdafrika und Thailand infiltriert hat. In weiteren Systemen wĂĽrde die Gruppe Informationen sammeln. Und das, obwohl der Cyberangriff im Herbst entdeckt wurde.

Recorded Future geht dem Bericht zufolge nicht davon aus, dass die Angriffe ein Ende finden und das, obwohl die Attacke bereits Anfang Oktober entdeckt wurde. Damals hieß es, dass es mutmaßlich in Diensten der chinesischen Regierung stehenden Angreifern gelungen ist, die Netzwerke von AT&T, Verizon, T-Mobile und anderen Providern zu kompromittieren. Der Gruppe namens "Salt Typhoon", "GhostEmperor" oder "FamousSparrow" ging es dabei offenbar um Informationsbeschaffung. Es handle sich um den "größten Telekommunikationshack in der US-Geschichte – und zwar mit Abstand", hat der Vorsitzende des für Geheimdienste zuständigen Senatsausschusses im November gesagt.

Die staatlichen Ermittlungen zu dem Cyberangriff wurden Ende Januar abrupt gestoppt, als die neue US-Regierung alle nicht vom Staat entsandten Mitglieder verschiedener Beratungsgremien entlassen hat. Dadurch wurde die Untersuchung des Angriffs durch das Cyber Safety Review Board regelrecht abgewürgt. Das CSRB gibt es seit 2022, besetzt wird es von der Cybersicherheitsagentur CISA. Vertreten waren darin eigentlich staatliche Einrichtungen wie der Geheimdienst NSA oder das Justizministerium, aber auch privatwirtschaftliche Akteure wie Google oder Cybersicherheitsfirmen. Mit der versammelten Expertise sollen besonders schwerwiegende Cybersicherheitsvorfälle untersucht werden.

(mho)