Meisterfotograf Salgado wird 70

Die Wenigsten kommen dorthin, wo Sebastião Salgado war. Viele würden es auch gar nicht wollen, denn es sind unwirtliche, manchmal grausame Gegenden, oft aber auch atemberaubend schöne, wie die Bilder des Meisterfotografen zeigen.

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Von
  • dpa
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Fotograf stand eigentlich nicht auf der Berufswunsch-Liste des Brasilianers Sebastião Salgado. Eine Karriere als Ökonom wäre folgerichtig gewesen, denn schließlich studierte er Wirtschaftswissenschaften. Doch 1973 entdeckte er nach Reisen für die Internationale Kaffeeorganisation und die Weltbank seine Passion, die er zum Beruf machte. Er war in über 100 Ländern, fotografierte Menschen am Rande der Gesellschaft, Szenen bitterster Armut, aber auch unberührte Landschaften in den entlegensten Winkeln der Welt. Der Fotograf arbeitete für legendäre Foto-Agenturen wie Sygma, Gamma und Magnum. An diesem Samstag (8. Februar 2014) wird Salgado 70 Jahre alt.

Sebastião Salgado mit seinem Fotoband Genesis

(Bild: Taschen Verlag)

Ein entscheidender Tag in der Fotografen-Karriere des in Aimorés (Bundesstaat Minas Gerais) geborenen Salgados war der 30. März 1981. An diesem Tag überschlugen sich die Welt-Nachrichten, denn auf US-Präsident Ronald Reagan war ein Attentat verübt worden. Salgado war für die "New York Times" vor dem Hilton-Hotel in Washington und bemerkte offenbar früher als andere Foto-Kollegen den Moment, als der Attentäter die Waffe zog. Er drückte den Auslöser seiner Leica, machte damals in eineinhalb Minuten etwa 70 Bilder. Der Erlös für die Fotos war der finanzielle Grundstock für seine folgenden Arbeiten, für die er oft die Dritte Welt bereiste, um die Folgen von Hunger, Naturkatastrophen, Kriegen und Umweltzerstörung zu dokumentieren.