Messages: Linkvorschau in iOS 10 kann MMS-Kosten verursachen

Das neue Betriebssystem bringt auch eine neue Funktion zum Preview von Websites mit. Wer nicht aufpasst, muss dafür zahlen.

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Messages: Linkvorschau in iOS 10 kann MMS-Kosten verursachen

Linkvorschau in der Nachrichten-App (hier in der Mitte).

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Wer vom iPhone aus über die integrierte Nachrichten-App (Messages) mit Nutzern kommuniziert, die nicht selbst über ein iOS-Gerät verfügen, verschickt die Botschaften per SMS und MMS – und das gegebenenfalls kostenpflichtig. Wie die Kollegen von iFun.de festgestellt haben, ergibt sich mit der neuen Nachrichten-App in iOS 10 hier eine potenzielle Kostenfalle aufgrund einer frisch eingebauten Funktion: Mit der sogenannten Linkvorschau werden künftig automatisch Vorschaubilder samt Überschrift für eingegebene Links generiert. Das gilt allerdings nicht nur dann, wenn der Empfänger über ein iOS-Gerät verfügt.

Wie Nutzer berichten, wird aus der Linkvorschau bei einem Nicht-iOS-Empfänger automatisch eine MMS. Da selbige häufig teurer sind als reguläre SMS (beziehungsweise nicht in eine SMS-Flat einbezogen werden), kann das Versenden von Links gutes Geld kosten – in manchen Verträgen 39 Cent und mehr. Umgehen lässt sich die Problematik nur, indem man in den iOS-Einstellungen unter Nachrichten die Funktion "MMS-Nachrichten" komplett abschaltet.

Das hat allerdings den Nachteil, dass sich Links nun in vielen Situationen gar nicht mehr an Empfänger ohne iOS-Gerät versenden lassen, weil die Linkvorschau sich nicht als MMS generieren lässt. Der Versand schlägt dann fehl. Es gibt jedoch eine Lösung, zumindest im Apple-Browser Safari, aus dem die meisten Links kommen dürften: Wenn man hier eine Seite nicht als Nachricht versendet, sondern die URL über die Kopieren-Funktion in die Zwischenablage legt, lässt sich diese dann über die Nachrichten-App ohne Vorschau versenden – als ganz normale SMS.

Dazu startet man eine neue Nachricht über die Kontaktauswahl und verschickt den Link dann sofort. Die Vorschau wird zwar nachträglich generiert, doch dies erfolgt dann nur auf dem iOS-Gerät des Versenders. Ob Apple das Problem kennt und es in einer späteren iOS-Version behebt, bleibt unklar – ein generelles Abschalten der Linkvorschau existiert derzeit leider noch nicht.

[Update 06.10.16 15:11 Uhr:] Laut dem Sicherheitsforscher Ross McKillop hat die Linkvorschau auch noch ein weiteres Problem – sie kann IP-Adressen und Gerätedaten des Benutzers leaken, weil Apple die Anfragen nicht über einen Proxy leitet. (bsc)