Cebit

Messe AG plant keinen Strategiewechsel für die CeBIT

Auf der CeBIT 2006 habe die Unterhaltungselektronik einen Anteil von 20 Prozent an der gesamten Ausstellungsfläche, sagte Messevorstand Ernst Raue; sie werde aber keine Endverbrauchermesse werden.

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Von
  • dpa

Die Deutsche Messe AG plant bei der Computermesse CeBIT trotz der Absagen konsumentenorientierter Firmen keinen Strategiewechsel. Die CeBIT bleibe eine "Businessmesse", sagte Messe-Vorstandsmitglied Ernst Raue in einem Gespräch mit dpa. Zwar spiele die Unterhaltungselektronik künftig eine größere Rolle, "die CeBIT wird aber keine Endverbrauchermesse werden." Firmen wie der Unterhaltungselektronik-Riese Sony, der Mobilfunkanbieter E-Plus und der Elektronikkonzern Philips hatten ihren Auftritt bei der CeBIT 2006 (9. bis 15. März 2006) abgesagt. Raue meinte, dafür seien "firmenspezifische Gründe" ausschlaggebend, nicht der Kurs der CeBIT. Alle anderen wichtigen Unternehmen der Branche hätten ihr Kommen zur CeBIT 2006 zugesagt. Trotz des Konzentrationsprozesses in der Branche werde die Zahl der Aussteller nach derzeitigem Stand auf dem Niveau von 2005 bleiben. Zur CeBIT in diesem Jahr kamen rund 6300 Aussteller.

Auf der CeBIT 2006 habe die Unterhaltungselektronik einen Anteil von 20 Prozent an der gesamten Ausstellungsfläche, sagte Raue. "Die Bereiche Arbeit und Leben wachsen zusammen, die CeBIT will dafür Lösungen bieten." Mit der neuen Sonderschau "Digital Living", die sich an Endkunden richtet, hatte die CeBIT auf den neuen Turnus der Internationalen Funkausstellung (IFA) reagiert – bislang findet dies aber anscheinend nicht allzu viel Anklang. Die IFA in Berlin findet künftig nicht mehr alle zwei, sondern jedes Jahr statt. Raue sagte, der neue Turnus der IFA sei für die CeBIT "nicht bedrohlich". Die IFA sei eine "deutsche Veranstaltung", die CeBIT dagegen im kommenden Jahr so international wie nie zuvor. Vor allem aus Asien und Osteuropa kämen zunehmend Aussteller nach Hannover.

In den 90er Jahren war die Deutsche Messe AG mit dem Konzept einer "CeBIT Home", die in Leipzig stattfand und sich an Privatkunden richtete, gescheitert. Die CeBIT 2006 solle nun den "Durchbruch der digitalen Revolution" bringen, sagte Raue. "Die Produktwelt verändert sich derzeit total." Als Beispiel nannte er den zunehmenden Siegeszug der Internettelefonie und die Miniaturisierung bei Chips. Zu Schwerpunkten der CeBIT 2006 werde zudem die Telematik zählen. (dpa) / (jk)