Meta Platforms profitiert von mehr und teurer Werbung, übertrifft Erwartungen

Der Facebook-Konzern wächst weiter bei Werbung und Nutzern. Die Prognosen werden deutlich übertroffen. Das Metaverse und die KI-Infrastruktur kosten Milliarden.

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Smartphone mit den Apps von Facebook, Facebook-Messenger, Instragm, WhatsApp und Oculus vor dem Meta-Logo

(Bild: mundissima/Shutterstock.com)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Frank Schräer

Meta Platforms verzeichnet deutliche Sprünge bei Umsatz und Gewinnen. Zwar steigt die Anzahl der täglich aktiven Nutzer über alle Plattformen hinweg nur noch moderat, aber der Konzern spielt mehr Werbung aus, die gleichzeitig teurer verkauft wird. Damit finanziert Meta etwa die für Künstliche Intelligenz (KI) notwendigen Server sowie die Entwicklung des Metaverse, was pro Monat fast 1,5 Milliarden US-Dollar verschlingt. Aufgrund der übertroffenen Erwartungen und eines positiven Ausblicks macht die Aktie einen ordentlichen Sprung.

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Analysten hatten für das zweite Quartal 2024 mit 38,3 Milliarden Dollar Umsatz gerechnet, aber der Facebook-Konzern hat diesen auf 39,1 Milliarden Dollar gesteigert. Das sind 22 Prozent mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres, als Meta ebenfalls viel mehr Werbung verkaufen konnte. Da die Kosten in den letzten drei Monaten um lediglich 7 Prozent gestiegen sind, hat Meta Platforms seinen Betriebsgewinn im Jahresabstand um 58 Prozent auf 14,85 Milliarden Dollar erhöht. Der Nettogewinn ist im selben Zeitraum sogar noch stärker gewachsen, nämlich um 73 Prozent auf 13,5 Milliarden Dollar.

Der Hauptgrund für das positive Quartalsergebnis von Meta dürfte in der Entwicklung der Werbung liegen. Meta hat über alle Apps hinweg 10 Prozent mehr Werbung ausgespielt, wobei der Durchschnittspreis pro Werbeeinblendung ebenfalls um 10 Prozent höher ist als im Vorjahr. Das führte zu um 22 Prozent höheren Werbeeinnahmen und ist essenziell für Meta Platforms, denn 98 Prozent des Konzernumsatzes besteht aus Werbung. Facebook und Instagram sind die allergrößten Werbeplattformen des Konzerns. Zum Vergleich: Google hat seine Werbeeinnahmen zuletzt um 11 Prozent gesteigert.

Meta Platforms hat in der Vergangenheit täglich und monatlich aktive Nutzer der Facebook- und Messenger-Apps aufgeführt, nennt jetzt aber nur noch die Gesamtzahl der täglich aktiven Anwender aller Plattformen zusammen. Diese Zahl ist im Jahresvergleich um 7 Prozent auf 3,27 Millionen tägliche Nutzer gestiegen. Gleichzeitig hat der Konzern die Anzahl der Mitarbeiter weiter verringert, allerdings gab es zuletzt keine größeren Entlassungswellen mehr. Im Juni wurde berichtet, dass es Umstrukturierung und Entlassungen bei Reality Labs gibt, doch dabei sollte eine "relativ kleine Zahl an Stellen" gestrichen werden. Meta zählt jetzt noch 70.799 Angestellte, ein Prozent weniger als im Vorjahr.

Neben den Mitarbeitern stellen die Reality Labs einen der größten Kostenfaktoren bei Meta Platforms dar. Hier werden das Metaverse und Virtual-Reality-Produkte entwickelt, sowohl Hardware als auch Software. Es ist eines der Steckenpferde von Meta-Chef Mark Zuckerberg, hat im vergangenen Quartal aber lediglich einen Umsatz von 389 Millionen Dollar generiert – bei einem Betriebsverlust von 4,49 Milliarden Dollar.

Ein weiterer großer Kostenfaktor ist die Server-Infrastruktur Metas. Neben dem Betrieb der Plattformen für Milliarden von Nutzern kommen jetzt KI-Funktionen hinzu, die Rechenzeit benötigen. Der Konzern nennt keine Zahlen, aber die Infrastrukturkosten werden nächstes Jahr weiter steigen und einen signifikanten Kostentreiber darstellen, wenn die Server modernisiert und ausgebaut werden. Dazu kommen Investitionen in KI-Entwicklung und -Forschung.

Für das Anfang Juli angelaufene dritte Quartal erwartet Meta einen Umsatz zwischen 38,5 und 41 Milliarden Dollar. Das wären 13 bis 20 Prozent mehr als im Vorjahr, als Meta Umsatz und Gewinn deutlich steigern konnte und die Erwartungen bereits übertraf. Da Marktbeobachter laut CNBC mit 39,1 Milliarden Dollar im laufenden Quartal gerechnet hatten, wurde dies an der Börse begrüßt. Die Meta-Aktie ist nachbörslich um etwas mehr als 7 Prozent geklettert, nachdem das Papier dieses Jahr bereits um 34 Prozent an Wert gewonnen hat.

(fds)