Meta Quest 2: Update steigert die Grafikleistung

Ein System-Update der Quest 2 verbessert erneut die Hardware-Fähigkeiten der VR-Brille. Diesmal taktet Meta die GPU im Nachhinein höher.

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Jakarta,,Indonesia,-,10,May,2022:,Oculus,Quest,2,Or

(Bild: Abel Brata Susilo/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Die seit kurzem auch in Deutschland erhältliche VR-Brille Quest 2 bekommt unerwartet mehr Grafik-Power. Ein System-Update wird die GPU-Taktung des XR2-Chips von 490 auf 525 MHz erhöhen. Der gestiegene Takt ermögliche exakt sieben Prozent mehr Rechenleistung, schreibt Meta im Entwickler-Blog: "Wir sind gespannt auf die Auswirkungen, die die Änderung quer durch unser App-Ökosystem haben wird."

Der GPU-Boost wird erst ab dem geplanten Software-Update 49 zum Standard. Ein Termin dafür steht noch nicht fest. In der aktuellen Version 47 lässt sich der Boost nur mit einem Doppelklick auf den Einschaltknopf aktivieren. Erste Tests hätten gezeigt, dass die Änderung eine merklich bessere Erfahrung mit sich bringe.

Damit sich der Unterschied in der Spiele-Performance niederschlägt, hat Metas Technik-Chef Neel Bedekar einige Entwickler-Tipps auf Twitter gepostet. Apps, die bisher Probleme mit Rucklern hatten, sollten automatisch von einer höheren Bildwiederholrate profitieren. Die technisch überforderte Survival-Action "The Walking Dead: Saints & Sinners 2" könnte bald also flüssiger laufen. Bei Spielen mit einer stabilen Framerate hingegen sollten Entwickler Änderungen vornehmen. Ein Beispiel ist die Erhöhung der üblichen Render-Skalierung (Eye-Buffer-Auflösung) von 1,0 auf Werte zwischen 1,05 bis 1,1. Alternativ sei auch mehr Komplexität im Shader-Bereich möglich. Diese lasse sich etwa mit höher aufgelösten Texturen erreichen, so Bedekar.

Zum Start der Quest 2 im September 2020 taktete Meta die Grafikeinheit im Prozessor stark herunter. Dies sollte primär Abwärme-Problemen vorbeugen und die Akkulaufzeit verlängern. Das seinerzeit neue Chip-System bot in Augen der Konstrukteure offenbar genügend Leistungsreserven, um ein wenig Grafik-Power für mehr Spielzeit und Stabilität zu opfern. Mittlerweile wirkt die Technik nicht mehr ganz so taufrisch, zumal sie bald technisch starke Konkurrenz bekommt: Sonys kostspielige Playstation VR2 erscheint schon am 22. Februar 2023. Die neue VR-Brille Pico 4 hingegen nutzt nach wie vor den betagten XR2 (Gen 1) aus der Quest 2.

Metas Profi-Headset Quest Pro macht sich den erhöhten GPU-Takt ebenfalls zunutze, und zwar beim modernen Dynamic Foveated Rendering. Ein steigender Rechenbedarf sorgt zunächst für eine Erhöhung der GPU-Taktrate. Erst danach verkleinert sich der detailreich dargestellte Bereich, den der Nutzer gerade anvisiert. So kommt es an den Rändern seltener zu unschönen, groben Pixeln. Meta verbesserte die Quest 2 bereits mehrfach mit nachträglichen System-Updates. Schon 2021 kamen AR-Möglichkeiten sowie drahtloses Streaming vom Spiele-PC hinzu.

(bme)