Metro-Chef will mit Media-Saturn weiter wachsen

Vor Analysten betonte Konzernchef Eckhard Cordes heute, die Metro-Gruppe wolle das erfolgreiche Geschäft in der Großhandels- und der Elektronikmarktsparte ausbauen, während "Galeria Kaufhof" nicht länger zu den strategischen Bereichen zähle.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 58 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Matthias Parbel

Im Rahmen eines Analystentreffens hat Metro-Chef Eckhard Cordes heute in Düsseldorf betont, die Gruppe wolle das erfolgreiche Geschäft in der Großhandels- und der Elektronikmarktsparte weiter ausbauen. Warenhäuser wie "Galeria Kaufhof" hingegen gehörten – trotz 2007 gesteigerter Profitabilität – nicht länger zu den strategischen Unternehmensbereichen. Der ehemalige Mercedes-Manager Cordes steht seit November vergangenen Jahres an der Metro-Spitze und soll die Gruppe – im Sinne des Shareholder Value – auf schnelleres Wachstum und höhere Margen trimmen.

Für das Geschäftsjahr 2007 konnte Cordes eine über 10-prozentige Umsatzsteigerung auf 64,3 Milliarden Euro verkünden. Das Ergebnis vor Steuern (EBIT) verbesserte die Metro Group ebenfalls – es kletterte gegenüber 2006 um 8,8 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. Damit habe der Konzern die selbst gesteckten Ziele erreicht. Die entscheidenden Wachstumsimpulse steuerten nach Angaben von Cordes Metro Cash & Carry sowie Media Markt und Saturn bei. Auf diese beiden Sparten entfallen auch über 75 Prozent des Gesamtumsatzes.

Die Elektronikmarktketten sollen ihren internationalen Expansionskurs "aggressiv" fortsetzen, um ihre marktführende Stellung in Europa weiter zu festigen. Allein im vergangenen Jahr wurde die Rekordzahl von 84 neuen Märkten eröffnet, darunter auch erste Filialen in der Türkei. Zu den mittlerweile über 700 Standorten sollen jährlich mindestens 70 neue hinzukommen. Hauptaugenmerk liegt dabei auf der weiteren Expansion in Russland, der Türkei und dem Markteintritt in Luxemburg.

Um die Profitabilität der Sparte weiter zu steigern – die EBIT-Marge lag 2007 bei 3,4 Prozent – will Cordes das Beschaffungswesen für die Media-Saturn-Gruppe europaweit organisieren und den Dienstleistungsanteil erhöhen. Geprüft werden solle zudem, ob sich der Umsatz durch eine sogenannte Multi-Channel-Strategie, also das Nebeneinander verschiedener Vertriebskanäle, steigern lasse. Hierzulande hatte der Konzern allerdings erst im Oktober 2007 seinen Webshop Mediaonline.de eingestellt.

Die Warenhauskette Galeria Kaufhof konnte 2007 trotz annähernd stagnierender Umsätze ihre Profitabilität (EBIT-Marge) auf 3 Prozent steigern. Dennoch dürfte die mit einem Umsatz von gut 1,1 Milliarden Euro kleinste der vier Hauptsparten keine langfristige Zukunft unter dem Dach der Metro haben: "Galeria Kaufhof ist ein erfolgreiches, jedoch aus Konzernsicht kein strategisches Geschäft", betonte Metro-Chef Cordes. Ein Verkauf ist somit keineswegs unwahrscheinlich. Und Thomas Middelhoff, Chef des Essener Konkurrenten Arcandor, hat auch bereits Interesse bekundet. (map)