MetroPCS-Aktionäre klagen gegen Fusion mit T-Mobile USA
Gegenwind für die erst vor kurzem beschlossene Fusion der Mobilfunkkonzerne T-Mobile USA und MetroPCS: Aktionäre von MetroPCS haben laut Berichten Klage gegen den Deal eingereicht. Unter anderem würden beim Geschäft ihre Aktien unterbewertet.
Die erst vor kurzem beschlossene Fusion der Mobilfunkkonzerne T-Mobile USA und MetroPCS bekommt offenbar Gegenwind: Aktionäre von MetroPCS haben Klage gegen das Vorhaben eingereicht, wie die News-Seite Opposing Views berichtet. So sollen die Kläger unter anderem befürchten, dass ihre Anteile beim Deal unterbewertet würden.
Für die Fusion ist vorgesehen, dass die Deutsche Telekom ihre Tochter T-Mobile USA einschließlich eines bestehenden Gesellschafterdarlehens über 15 Milliarden US-Dollar in die börsennotierte MetroPCS einbringt. Im Gegenzug erhalten die Bonner 74 Prozent der Anteile an dem kombinierten Unternehmen. Die heutigen MetroPCS-Aktionäre bekommen eine einmalige Barzahlung aus den Mitteln von MetroPCS von rund 1,5 Milliarden US-Dollar, was 4,09 US-Dollar pro Aktie entspricht, sowie 26 Prozent der neuen Anteile, die einen Wert von 12,48 US-Dollar pro Aktie haben sollen. Die Aktie von MetroPCS notiert an der NASDAQ zur Stunde bei 11,33 US-Dollar.
In der Klageschrift monieren die Aktionäre dem Bericht zufolge, dass die ganze Fusion einseitig auf die Vorteile von T-Mobile ausgerichtet sei und rivalisierenden Bietern von vorn herein keine Chance lasse. Zudem würde das Management von MetroPCS erheblich von der Fusion profitieren, beispielsweise durch Verkauf von Aktienoptionen, und habe deshalb aus Eigennutz die Entscheidung für die Fusion getroffen. Weiterhin kritisierten die Aktionäre auch, dass der Gegenwert für ihre Anteile zu gering angesetzt sei – die Aktie habe bereits Höchstände von über 18 US-Dollar erklommen, ein Ziel, das Analysten derzeit auch setzen würden.
Welchen Einfluss die Klage auf die weitere Fusion haben wird, bleibt abzuwarten. Die US-Regulierungsbehörde und das Justizministerium müssen ebenfalls noch ihre Zustimmung zum Geschäft geben. Beobachter rechnen daher nicht vor dem ersten Halbjahr 2013 mit einem Vollzug.
Ebenfalls war auch immer wieder im Gespräch, dass der Mobilfunkkonkurrent Sprint Nextel ein deutlich höheres Angebot für MetroPCS machen könnte und die Telekom-Tochter damit aus dem Rennen wirft. Sprint wird jedoch seinerseits vom japanischen Telecom-Konzern Softbank übernommen, wie am Montag bekannt wurde, und scheint auch keine Eile bei Gegenangeboten für MetroPCS zu haben. Bis zu drei Monate kann sich der Konzern wohl mit einer Offerte Zeit lassen. (axk)