Microprocessor Forum: Neues Mitglied im x86-Geschäft
Ein neuer Hersteller von x86-Prozessorkernen für Industrieanwendungen stellt sich vor.
Die Website befindet sich zwar noch im Bau, aber das Design eines x86-Prozessors mit MMX (aber ohne SSE) hat das kleine Startup Memorylogix bereits fertiggestellt. Der MLX1 ist als IP-Core für SoCs (System-on-a-Chip) auf dem leistungskritischen Embedded-Markt gedacht. Er soll nur ein Viertel der Die-Größe der mobilen x86-Konkurrenz aufweisen.
Der Kern ist ein einfacher, skalarer RISC-Prozessor, der als Besonderheit ein Simultanes Multithreading (SMT) von drei Threads bietet. Anders aber als bei Intels Hyper-Threading teilen sich die Threads auch den Register-File von insgesamt 64 Registern, die per Renaming beliebig auf die Architekturregister gemappt werden können. Jeder Thread hat aber seine eigene Fetch-Unit zum Einlesen des Codes. MemoryLogix will damit die zweieinhalbfache Performance eines Single Threaded Core erzielen. Als Takt sind 400 bis 700 MHz angepeilt.
Durch "Workarounds", so hofft Memorylogix-Chef Peter Song, hätte sich die Firma um Intel-Patente bezüglich MMX herumgewunden. Anfang nächsten Jahres soll der Kern verfügbar sein.
Außer den beiden Riesen Intel und AMD, die auch Industrieversionen ihrer x86-Prozessoren und speziell dafür zugeschnittene Kerne anbieten, drängen sich eine ganze Reihe weiterer Firmen in diesem gigantischen Markt, der weitaus mehr (Lowcost-)Prozessoren jährlich aufnimmt als das PC- und Server-Segment.
Seit Jahren im Geschäft ist beispielsweise STmicroelectronics, Privatkunden dürfte VIA (C3, Eden) ebenfalls bekannt sein, die sowohl die Cyrix- als auch die IDT-(WinChip-)Prozessorsparte übernommen haben.
SiS lässt seit drei Jahren Rise am iDragon-Design weiterfeilen, National Semiconductor ist mit seinem "Geode"-Rest der Cyrix-Entwicklungen relativ erfolgreich. Natürlich darf der Transmeta Crusoe nicht in der Liste fehlen, daneben gibt es noch einige kleinere Firmen wie ZF Linux (jetzt ZF Microelectronics). (as/ct) / (ciw)
