ZF Linux zielt auf Lowcost-PCs

Der hochintegrierte MachZ-Chip des kleinen kalifornischen Herstellers ZF Linux Devices soll Komplettrechner für rund 500 Mark ermöglichen.

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Der hochintegrierte MachZ-Chip des kleinen kalifornischen Herstellers ZF Linux Devices soll Komplettrechner für rund 500 Mark ermöglichen. Das nur 35×35 mm² große System-on-a-Chip (SoC) integriert einen x86-kompatiblen 32-Bit-Prozessor, der bei 128 MHz nur rund 0,5 Watt verbraucht, sowie einen Memory Controller und praktisch alle PC-üblichen Schnittstellen: PCI- und ISA-Bus, USB, EIDE, serielle, parallele, PS/2- und IrDA-Ports, Echtzeituhr und BIOS.

Das 67 Mitarbeiter große Unternehmen, das nach dem Sohn Zeb des Firmengründers David L. Feldman benannt ist, hofft auf den Einsatz des bei National Semiconductor gefertigten MachZ-Chips in PCs, die etwa Internet-Provider oder andere Dienstleister ihren Kunden im Rahmen von langfristigen Serviceverträgen überlassen. Solchen Firmen stellt ZF Linux ein komplettes Entwicklungssystem mit Hauptplatine, 64 MByte Hauptspeicher, PCI-Grafikkarte, Gehäuse und Software kostengünstig zur Verfügung. Durch den Einsatz kostenloser und ressourcenschonender Betriebssysteme wie Linux sollen preiswerte und dennoch leistungsfähige Rechner möglich sein.

Der MachZ eignet sich auch für mobile Anwendungen; allerdings gibt es im Bereich der hochintegrierten x86-kompatiblen Prozessoren mittlerweile erhebliche Konkurrenz. Der prominenteste Vertreter ist sicherlich Transmetas Crusoe, der ebenfalls preiswerte Komplettsysteme mit Linux-Betriebssystem verspricht. Nationals aus dem Cyrix MediaGX hervorgegangener Geode geht schon in größeren Stückzahlen über den Tisch. Auch der VIA-Chef Wen-Chi Chen hat den Super-Lowcost-Markt als riesige Absatzchance entdeckt und propagiert den "Information PC" mit im BIOS eingebautem Browser. (ciw)