Microsoft Expression Studio 2 ist erschienen

Die deutschsprachige Version der Suite für Web-Entwickler und -Gestalter unterstützt jetzt auch die Entwicklung von Silverlight- und von PHP-Anwendungen.

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Von
  • Herbert Braun

Ein Jahr nach Veröffentlichung der ersten Version ist jetzt Microsoft Expression Studio 2 in deutscher Sprache für Windows und Mac OS verfügbar. Die Suite aus sechs Einzelprogrammen steht als 30-Tage-Testversion auf der Microsoft-Website zum Download bereit; in DVD-Form soll Studio 2 in den nächsten Tagen zum Preis von etwa 800 Euro in die Läden kommen. Anwender, die Expression Studio 1 nach dem 24. Februar gekauft haben, können kostenlos upgraden, ansonsten fallen etwa 400 Euro für den Versionssprung an. Die Anwendungen sind auch einzeln erhältlich.

Der Webeditor Expression Web 2 unterstützt die Entwickler nun auch beim Schreiben von PHP-Code. Außerdem lassen sich Photoshop-Grafiken direkt importieren, die Einbettung von Flash- oder Silverlight-Anwendungen ist kein Problem mehr.

Blend, das Herzstück der Suite, eignet sich nun auch als grafische Entwicklungsumgebung für Silverlight – allerdings nur für Silverlight 1. Um die zahlreichen Neuerungen von Silverlight 2 zu nutzen, bleiben als Werkzeuge nur Visual Studio und die Vorabversion von Expression Blend 2.5, dessen aktuelle "June Preview" sich derzeit nur auf der englischsprachigen Variante von microsoft.com findet. Die verbesserte Bedienoberfläche von Blend 2 macht den Umgang mit Ereignissen und Animationen leichter. Das grafische Werkzeug ergänzt Microsoft durch die Standard-Edition von Visual Studio 2008, die sich als Code-Editor in Blend einhängen kann.

Der Vektorzeichner Expression Design speichert auch in seiner zweiten Fassung Grafiken zunächst im eigenen Dateiformat ab. Erst nach dem Export ins Vektorformat XAML (eXtensible Application Markup Language) kann man dem Entwurf mit Hilfe von Expression Blend Leben und Interaktion einhauchen. Ein Messer teilt die Exportvorlage in rechteckige "Slices" auf und erlaubt differenzierte Speicherung -- etwa für eine Freihandzeichnung als PNG und für einen Knopf in Gel-Optik als XAML-Element.

Viele Zeichenwerkzeuge stehen sowohl in Blend als auch in Design zur Verfügung, stecken aber teilweise in unterschiedlichen Menüs, was beim Wechseln zwischen den Anwendungen stört. Wenigstens wurden in Version 2 einige Tastenkürzel beider Anwendungen vereinheitlicht.

Aus der Medienverwaltung und dem Video-Editor der ersten Expression-Ausgabe wurden in der Neuauflage zwei getrennte Werkzeuge: Expression Media archiviert gängige Foto- und Raw-Formate sowie PDF-Dateien und versieht diese mit hierachischen Schlagwörtern und Geodaten. Die Anwendung exportiert Metadaten exportiert auf Wunsch zur Weiterverarbeitung im zeitgemäßen XMP-Format. Der Video-Editor Expression Encoder bereitet Videos für Silverlight auf und verpackt sie in vorgefertigte Player; die Vorlagen dafür lassen sich jetzt mit Hilfe von Blend eigenen Wünschen anpassen. Encoder kann Videos nun nicht nur am Anfang und Ende trimmen, sondern sie auch mittendrin kürzen. Encoder benutzt aktuelle Versionen der VC-1-Codecs von Microsoft; Preprocessing-Werkzeuge sollen etwa den 3:2-Pulldown beim Konvertieren aus dem NTSC-Format beseitigen oder die Lautstärke von Audiodateien normalisieren.

Für den Einsatz in Agenturen bietet Microsoft ein Software- und Support-Abonnement an, das ähnlich wie MSDN gestrickt ist. Expression Professional Subscription umfasst außer der Expression Studio zwei Windows-Versionen (XP und Vista Business), ein Office 2007 inklusive Visio, vorkonfigurierte Serverumgebungen sowie Virtual PC beziehungsweise Parallels Desktop für den Mac, um unbeschwertes Testen zu ermöglichen. (heb)