Microsoft bringt Navision-Übernahme unter Dach und Fach

Microsoft zahlt für das dänische Software-Haus Navision nun insgesamt 1,48 Milliarden Euro.

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Von
  • Jürgen Kuri

Microsoft zahlt für das dänische Software-Haus Navision nun insgesamt 1,48 Milliarden Euro. Das am 7. Mai 2002 angekündigte Kaufangebot sei erfolgreich abgeschlossen worden, teilte der Softwarekonzern mit. Der Spezialist für Geschäftssoftware wird dem neuen Geschäftsbereich Microsoft Business Solutions eingegliedert. Zuvor hatte Microsoft bereits den US-Anbieter Great Plains übernommen, der im Bereich Business Software das unterste Marktsegment für kleinere Unternehmen bedient.

Doug Burgum, ehemaliger CEO von Great Plains, wird Chef der neuen Microsoft-Abteilung. Jesper Balser, der gemeinsam mit Preben Damgaard den CEO-Posten bei Navision inne hatte, übernimmt den Posten des Director of Global Strategy. Damgaard wird den Geschäftsbereich Business Solutions in Europa, dem Nahen Osten und in Afrika leiten; er steuert die Operation vom Hauptsitz von Navision im dänischen Vedbaek aus. "Die Partner und Kunden von Navision können sich über unser Engangement und den erweiterten Nutzen existierender und zukünftiger Lösungen sicher sein, die wir als Teil von Microsoft anbieten können", meinte Jesper Balser. Zusammen habe man die Mitarbeiter, die Produkte und Techniken, um "Microsofts Mission, Menschen und Firmen auf der ganzen Welt zu befähigen, ihr volles Potenzial zu realisieren", Realität werden zu lassen, fügte Burgum hinzu.

Gegen solche Missionen haben allerdings andere Firmen etwas: Die neue Microsoft-Sparte steht etwa im direkten Wettbewerb zu Europas führendem Softwarehaus SAP. SAP-Mitbegründer Hasso Plattner hatte im Vorfeld der Navision-Übernahme bereits erklärt, die Konkurrenz durch Microsoft werde die SAP-Entwickler anspornen. Kartellrechtliche Bedenken gegen die Navision-Übernahme durch Microsoft äußerte vor allem die Sage-Gruppe, deren Software ebenso wie die Navision-Produkte besonders stark bei mittelständischen Unternehmen vertreten ist. Sage, in Deutschland als sageKHK präsent, holte sich aber nicht nur bei den Wettbewerbshütern der EU-Kommission eine Abfuhr. (jk)