Microsoft darf dänische Softwarefirma Navision übernehmen

Das Bundeskartellamt sieht durch der Fusion bei der betrieblichen Standardanwendungssoftware keine marktbeherrschende Stellung.

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Von
  • Jürgen Kuri

Microsoft darf die Kontrolle über die dänische Softwarefirma Navision Damgaard A/S übernehmen. Die Fusion sei freigegeben worden, da auf den betroffenen Märkten der betrieblichen Standardanwendungssoftware keine marktbeherrschende Stellung begründet oder verstärkt werde, teilte das Kartellamt laut dpa mit. Die Fusion liegt unterhalb der Schwelle, ab der die EU-Kommission für eine Beurteilung der Wettbewerbsfolgen zuständig ist. Sie wird daher von verschiedenen nationalen Kartellbehörden geprüft. Auch die italienischen Wettbewerbshüter haben das Vorhaben bereits freigegeben.

Anfang Mai hatte Microsoft ein Angebot unterbreitet, die Aktien des aufstrebenden dänischen Software-Hauses für Unternehmensanwendungen vollständig zu übernehmen. Nach dem Aufkauf des amerikanischen Softwarehauses Great Plains soll offensichtlich auch die Einverleibung von Navision, besonders stark im Softwaremarkt für kleinere Mittelstandsbetriebe, dem Platzhirsch SAP das Leben schwer machen. Größere Befürchtungen, das eigene Geschäft könnte in Mitleidenschaft gezogen werden, äußerte öffentlich aber vor allem die Sage-Gruppe, zu der auch sageKHK gehört. Allerdings holte sich der Navision-Konkurrent nicht nur bei der EU-Kommission eine Abfuhr, sondern inzwischen offensichtlich auch bei einigen nationalen Kartellbehörden, bei denen Vertreter der Firma gegen die Microsoft-Übernahme von Navision opponierten. (jk)