Microsoft eröffnet Forschungszentrum in Aachen

Das Team in Aachen soll sich insbesondere um Anwendungen in den Bereichen Mobilfunk und drahtlose Netzwerke, Sicherheit und Datenschutz sowie um Webservices kümmern.

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Von
  • Jürgen Kuri

Softwaregigant Microsoft wird in Aachen ein Zentrum für Forschung und Entwicklung einrichten. Das neue Microsoft Innovation Center in Aachen wird das vierte Mitglied der Forschungsfamilie in Europa, sagte Microsoft-Europa-Chef Jean- Philippe Courtois. Das Team in Aachen soll sich vor allem um Anwendungen in den Bereichen Mobilfunk und drahtlose Netzwerke, Sicherheit und Datenschutz sowie um Webservices kümmern. Außerdem sollen sich die Forscher mit neuartigen Lösungen etwa für das Gesundheits- oder Bildungssystem beschäftigen.

Das Zentrum wird im Mai 2003 mit einem kleinen Startteam von zehn Mitarbeitern eröffnet, das die ersten Projekte auswählen soll. Der weitere Ausbau werde dann vom Verlauf der Projekte abhängen. Nach den Worten von Coutois war die räumliche Nähe zu Brüssel ein Kriterium, das für Aachen gesprochen habe: "Wenn Microsoft in Europa relevant sein möchte, müssen wir intensiv mit der EU zusammenarbeiten", erklärte Courtois nach einem dpa-Bericht.

Um den Standort hatte es Microsoft-intern einen harten Wettbewerb gegeben, bei dem sich die deutsche Microsoft GmbH gegen die Niederlassungen in Italien und Frankreich durchgesetzt hatte. Chef des Aachener Forschungszentrum wird Pierre-Yves Saintoyant, der zuvor Microsoft Frankreich geleitet und auch im Forschungszentrum in Cambridge gearbeitet hatte.

Im vergangenen Jahr feierte das Microsoft Research Centre (MSR) in Cambridge, Zentrum der Microsoft-Forschung in Europa, sein fünfjähriges Bestehen. Unter anderem wurde in Cambridge der Tablet PC als Produktstudie entwickelt. Der Leiter des europäischen Forschungs-Zentrums von Microsoft, Roger Needham, der vor allem mit Arbeiten zur Kryptographie bekannt und von Kollegen schon einmal als Ur-Guru der Kryptologen tituliert wurde, war Anfang März verstorben. (jk)