Microsoft folgt Verkaufsverbot für bestimmte Word-Versionen

Der US-amerikanische Softwarekonzern bietet in den USA nur noch Word- und Office-Versionen an, die einer gerichtlichen Auflage entsprechen, die aus einem Verfahren um ein Patent für "Custom XML" hervorging. Zurzeit sind nicht sämtliche Office-Versionen erhältlich.

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Der Softwarekonzern Microsoft hat es offenbar nicht geschafft, sämtliche seiner Office-Pakete einer seit gestern gültigen gerichtlichen Auflage anzupassen. Wie Ars Technica berichtet, sind derzeit in Microsofts US-amerikanischen Online-Laden unter anderem die Produkte Office Standard 2007, Office Small Business 2007, Office Standard 2007 Upgrade und Office 2008 for Mac Home and Student Edition nicht erhältlich. Diese Versionen habe das Unternehmen noch nicht so modifizieren können, wie es ein texanisches Gericht sowie ein Berufungsgericht entschieden haben. Laut Microsoft sollen sie "bald" wieder angeboten werden. Office Ultimate 2007, Office Professional 2007 und Office 2008 for Mac Business Edition können dagegen bei Microsoft in den USA online gekauft werden.

Das kanadische Unternehmen i4i hatte sich im Mai 2009 mit seiner Klage wegen Verletzung eines Patentes auf "Custom XML" durchgesetzt und im Mai zunächst 200 Millionen US-Dollar Schadenersatz von Microsoft zugesprochen bekommen. Im August verhängte das Gericht zusätzlich ein Verkaufsverbot für Office-Versionen, die das Patent verletzen. Microsoft ging vor ein Berufungsgericht, scheiterte dort aber. Das Unternehmen reagierte darauf in den vergangenen Tagen mit einem Patch für US-Kunden, die nach dem Stichtag Word oder MS Office 2007 erwerben.

Im deutschen Microsoft-Shop sind dagegen sämtliche Office-Produkte erhältlich. Das sei auch bei US-amerikanischen Einzelhändlern so, berichtet das Microsoft-Blog des Seattle Post-Intelligencer. Das Gerichtsurteil untersage es lediglich dem Konzern selbst, weiterhin Word-Versionen mit der in dem betreffenden Patent beschriebenen Technik anzubieten und zu verkaufen. Microsoft arbeite daran, auch die bisher nicht verfügbaren Office-Versionen so schnell wie möglich bereitzustellen.

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(anw)