Microsoft gibt Windows Live Messenger zum Download frei

In über 60 Ländern gleichzeitig startet heute offiziell der Download für die fertige Version des "Windows Live Messengers 8.0". Im Rahmen des Windows-Live-Programms will Microsoft in den kommenden Monaten zahlreiche weitere Dienste starten, beispielsweise eine Online-Version der Bürosoftware Office. Über diverse Dienste und deren einfache, zentrale Erreichbarkeit will Microsoft seine Messenger-Kunden offenbar noch enger an sich binden. Mit der von Bill Gates eingeläuteten "Live-Strategie", die maßgeblich auch von Ray Ozzie, Gates' Nachfolger als Chief Software Architect, vorangetrieben werden soll, möchte der Konzern genauso wie bei den PC-Betriebssystemen und -Anwendungen mit Applikationen für das Internet und im Web 2.0 reüssieren.

Der bislang schon als Beta-Version verfügbare Live Messenger bietet als Neuerung vor allem eine Voice-over-IP-Anbindung für aus- und eingehende Anrufe sowie ein Adressbuch, das Änderungen der jeweiligen Kontaktdaten automatisch übernimmt. Dateitransfers können per Drag & Drop angestoßen werden. Video-Chats laufen nun in Auflösungen bis 640 × 480 Bildpunkte, was Microsoft als "Vollbildmodus" bezeichnet.

Der Live Messenger ist nun auch in der Lage, Nachrichten zwischenzuspeichern und verzögert zuzustellen, wenn der gewünschte Kontakt gerade offline ist. Über ein API können zusätzliche Anwendungen integriert werden. Philips hat bereits ein dazu passendes VoIP-Telefon vorgestellt.

Benutzer von älteren Windows-Versionen bleiben außen vor: Der Live Messenger läuft ausschließlich unter Windows XP. Um die VoIP-Funktionen auch für Anrufe in die und aus den Telefonnetzen nutzen zu können, müssen sich die Anwender zuvor beim Dienstleister Verizon anmelden. Die angekündigte Schnittstelle zum Yahoo Messenger ist derzeit noch nicht implementiert, soll aber "bald" nachgerüstet werden. (uma)