Microsoft lässt Frist für eine Antwort auf EU-Anfrage verstreichen

Der Softwarekonzern hatte bis Montag Zeit, Stellung zu einer Entscheidung der EU-Kommission zu nehmen. Diesen Termin haben die Redmonder nicht eingehalten.

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Microsoft hat noch nicht auf die Aufforderung von EU-Wettbewerbskommissarin Nelie Kroes reagiert, Stellung dazu zu nehmen, wie sich der Konzern zur Erfüllung der Auflagen aus dem EU-Kartellverfahren verhält. Dabei sei die Antwort seit Montag überfällig, schreibt die New York Times. Microsoft dementiert Spekulationen, die Redmonder wollten die Geduld der EU-Politiker auf die Probe stellen. Vielmehr stehe eine Antwort kurz bevor und das Unternehmen stehe in ständigem Kontakt mit der EU.

Aus Kommissionskreisen heißt es laut dem Bericht jedoch, die EU habe gestern Microsoft darauf hingewiesen, dass der Termin für die Antwort abgelaufen sei. "Die Deadline war 11. April, sie haben sie nicht respektiert", wird Kroes' Sprecher Jonathan Todd zitiert. Im März hatte die EU-Kommission ein von Microsoft verlangtes Veto-Recht abgelehnt. Dabei ging es darum, welche Angelegenheiten der für die Überwachung der Wettbewerbsauflagen zuständige Treuhänder im Einzelnen prüfen soll. Zu diesem Komplex wurden Microsoft am 23. März zehn Werktage für eine Stellungnahme eingeräumt.

Im März 2004 hatte die EU-Kommission den Softwarekonzern wegen Marktmissbrauchs mit einem Rekord-Bußgeld von 497,2 Millionen Euro bestraft und eine Reihe von Auflagen für mehr Wettbewerb verfügt, darunter die Veröffentlichung der Schnittstellenspezifikationen für die Server-Kommunikation und einer Windows-Version ohne integrierten Medienplayer. (anw)