Microsoft plant angeblich verschiedene Preise fĂĽr Office - mit oder ohne Teams
Grund ist Slacks Wettbewerbsbeschwerde bei der EU. Mit unterschiedlichen Office-Angeboten will Microsoft ein BuĂźgeld wie beim Internet Explorer vermeiden.
Microsoft wird offenbar die Videokonferenz- und Messaging-Software Teams aus dem hauseigenen Office-Paket herauslösen und dabei unterschiedliche Preise verlangen, wenn Teams optional doch enthalten sein soll. Damit soll eine kartellrechtliche Untersuchung durch die Europäische Kommission verhindert werden. Diese Pläne seien eine Reaktion auf die Beschwerde des Konkurrenten Slack, der die Einbindung von Teams in die Microsoft-365-Dienste für unzulässig hält.
Allerdings sei Slacks Beanstandung nicht die einzige. "Wir haben mehrere Beschwerden in Bezug auf Microsoft, einschließlich von Slack, bezüglich des Verhaltens von Microsoft in Bezug auf sein Team-Produkt erhalten", erklärte ein Sprecher der Europäischen Kommission dazu laut Reuters. "Wie Sie wissen, dauert die Bewertung noch an, sodass wir uns nicht weiter dazu äußern können."
Verschiedene Angebote gegen Millionenstrafe
Künftig sollen Käufer von Microsofts Office entscheiden können, ob Teams enthalten sein soll, heißt es weiter. Danach würden sich dann die Preise richten. Weil der US-Konzern Windows-Nutzern keine freie Wahl bei den Internet-Browsern gelassen hatte, musste er 2013 eine halbe Milliarde Euro Strafe zahlen. Seitdem habe Microsoft versucht, juristische Auseinandersetzungen zu vermeiden und der Plan für Teams sei Teil dieser Strategie.
Slack hat sich im Sommer 2020 an die Europäische Kommission gewandt und behauptet, Microsoft handle mit der Einbindung von Teams in das Office-Paket "illegal und wettbewerbswidrig". Millionen Kunden seien zur Installation gezwungen worden, die Deinstallation werde verhindert. Damit würden die wahren Kosten verschwiegen.
Für Slack war das eine Kehrtwende, nachdem der US-Anbieter sich anfangs noch über Teams lustig gemacht hat. Verantwortlich für den Meinungsumschwung war die Coronapandemie und der massenhafte Wechsel ins Homeoffice. Davon profitierten vor allem Videokonferenzsoftware-Anbieter enorm [-–] unter anderem auch Slack und Microsoft mit Teams.
(fds)