Microsoft präsentiert Sprachmodul für Windows-Server

Auf der AVIOS-SpeechTEK in San Francisco hat Bill Gates in einer Ansprache Microsofts Speech Server 2004 vorgestellt.

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Auf der AVIOS-SpeechTEK in San Francisco hat Bill Gates Microsofts Speech Server 2004 vorgestellt. Das neue Servermodul kombiniert Webtechnik, Sprachverarbeitungsdienste und Telefonie in einer Plattform. Damit sollen Firmenkunden die Möglichkeit erhalten, ihre Web- und Telefonieinfrastruktur zu vereinheitlichen oder existierende ASP.NET-Applikationen um sprachgestützten Zugriff übers Telefon zu erweitern. Microsoft Speech Server richtet sich an Kunden, die bereits den Windows Server 2003 und die Entwicklungsumgebung Visual Studio .NET 2003 nutzen, da die Speech-Server-Technik darauf aufbaut.

Als einen Referenzkunden des Speech Server nennt Gates die Stadt New York. Bürgermeister Bloomberg und Joel Klein vom Department of Education planen einen Telefonauskunftsdienst, der es Eltern ermöglicht, Anwesenheitsberichte ihrer Kinder und Kantinenmenüs von New Yorker Schulen abzufragen. Ein schon bestehendes Web-Informationssystem soll durch die Sprachtechnik von Microsoft erweitert werden.

Dem System liegt eine Erweiterung der Markup-Sprachen HTML, xHTML und XML zugrunde, die Unternehmen wie Cisco, Intel, Microsoft, Philips und SpeechWorks im SALT-Forum seit etwa zwei Jahren gemeinsam entwickeln. SALT (Speech Applikation Language Tags) soll sich in Konkurrenz zum W3C-Standard VoiceXML in der Sprachverarbeitung etablieren. Mithilfe von SALT können Daten über Sprache, Tastatur, Grafik-Pen oder andere Kanäle eingegeben und beispielsweise über Audio oder Text wieder ausgegeben werden.

Bisher existiert nur eine englische Version des Speech Server. Diese reagiert auf einen Anruf laut Microsoft in 95 Prozent der Fälle mit einer Latenzzeit von 1,5 Sekunden. Wann eine deutsche Fassung herauskommt, ist noch nicht bekannt. Die Standard-Ausführung soll etwa 8000 US-Dollar pro Prozessor kosten, die Enterprise-Variante schlägt mit 18.000 Dollar zu Buche. (akr)