Microsoft scheitert erneut bei Internet über TV-Frequenzen

Der Software-Gigant aus Redmond scheint kein Glück mit seinen Geräteprototypen für den drahtlosen Breitband-Internetzugang im TV-Frequenzspektrum zu haben.

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Von
  • Andreas Beier

Der Software-Gigant aus Redmond scheint kein Glück mit seinen Geräteprototypen für den drahtlosen Breitband-Internetzugang im TV-Frequenzspektrum zu haben. Nachdem bereits im vergangenen Jahr ein Prototyp von Microsoft bei der FCC durchgefallen war, gab es in einer weiteren Testrunde nun erneut Probleme. Offenbar traten bei einem Prototypen Schwierigkeiten mit der Stromversorgung auf, ein zweites Gerät hat letzte Woche den Geist aufgegeben.

Etliche namhafte Unternehmen - außer Microsoft gehören beispielsweise auch Google, Intel und Dell dazu - haben sich in der White Spaces Coalition zusammengeschlossen. Als "White Spaces" bezeichnet man die Lücken im TV-Frequenzspektrum, die zwischen den TV-Sendekanälen der analogen TV- oder Radiosender als Schutzzonen gelassen wurden, um Interferenzen zu vermeiden. Wenn die TV-Ausstrahlung in den USA ab 2009 digitalisiert wird, werden weitere Frequenzen frei. Über diese Lücken wollen die Weißraumunternehmen nun breitbandiges Internet in Gegenden bringen, die bisher noch keine schnelle Auffahrt auf die Datenautobahn wie DSL haben.

Dieser Ansatz ist aber keineswegs unumstritten. Zwischen dem Verband der US-amerikanischen Sendeanstalten und den Unterstützern der neuen drahtlosen Zugangstechnik tobt ein lebhafter Streit. Die US-Sendeanstalten fürchten, mit dem Eindringling könnten Störungen in ihr bisheriges Frequenz-Hoheitsgebiet getragen werden. Die Befürworter der Technik halten dagegen und glauben, dass der eigentliche Funktionstest, bei dem es um Störsicherheit gegenüber TV-Kanälen und Frequenzen für drahtlose Mikrofone geht, erfolgreich verlaufen sei. (adb)