Microsoft steigt zunächst nicht in Antivirus-Markt ein

"Auf absehbare Zeit werden wir nicht direkt in diesen Markt einsteigen, sondern eine Reihe von Partnern bei ihren Antivirus-Lösungen unterstützen", sagte Kevin Johnson, Marketingchef von Microsoft.

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  • dpa

Microsoft wird entgegen früheren Plänen keine eigene Antivirus-Software auf den Markt bringen. "Auf absehbare Zeit werden wir nicht direkt in diesen Markt einsteigen, sondern eine Reihe von Partnern bei ihren Antivirus-Lösungen unterstützen", sagte Kevin Johnson, Marketingchef von Microsoft, am Mittwoch in Hamburg in einem dpa-Gespräch.

Microsoft-Mitbegründer Bill Gates hat noch Anfang des Jahres auf der Unterhaltungselektronikmesse CES in Las Vegas angekündigt, künftig auch den Markt für Anti-Viren-Software mit einem eigenen Produkt zu bedienen. Im Sommer 2003 hatte Microsoft den rumänischen Antivirus-Spezialisten GeCAD übernommen. Diese Kapazitäten würden nun zur Unterstützung der Antivirus-Partner genutzt.

Johnson sagte, die Vorteile einer vernetzten IT-Welt würden heutzutage für selbstverständlich erachtet. "Aber die weltweite Vernetzung von Unternehmen mit Kunden hat zu einer unbeabsichtigten Konsequenz geführt. Das eng verknüpfte Netzwerk wurde viel anfälliger für Angriffe durch Menschen mit unterschiedlichsten Motiven, auch mit bösartigen oder kriminellen." Cyber-Kriminalität sei heute zu einer kritischen Herausforderung geworden. "Den Menschen scheint die Arbeit mit dem Computer weniger produktiv, frustrierender und unerfreulicher als früher." Microsoft habe diese Herausforderung angenommen und werde negative Erfahrungen der Nutzer und Unternehmen aufgreifen und Antworten und Hilfestellungen geben. Daher werde sein Unternehmen auch weiterhin viel Geld in das Thema Sicherheit stecken, selbst wenn sich daraus keine direkten Umsätze ergäben.

Das Windows Service Pack 2 sei vom Markt erfolgreich aufgenommen worden. "Allein in Deutschland wurde das Servicepack über drei Millionen Mal aus dem Netz geladen. Dazu wurden rund eine Millionen CDs über Computerzeitschriften verteilt." Klar sei aber auch, dass Microsoft nun mit seinen Anstrengungen nicht nachlassen dürfe. "Sicherheit ist kein einzelner Schritt, sondern eine Reise", sagte Johnson. (dpa) / (jk)