Microsoft sucht in Taiwan Partner für Low-Cost-PDAs

Um dem im Segment der Smartphones und PDAs mit Handyfunktion führenenden Betriebssystem von Symbian den Rang abzulaufen, sucht Software-Gigant Microsoft ODM-Hersteller in Fernost, die ein Smartphone mit Windows Mobile zu einem Endpreis von unter 300 US-Dollar fertigen können, berichtet der taiwanische Branchendienst DigiTimes unter Berufung auf Quellen bei taiwanischen ODM-Herstellern. Demnach steht Microsoft im Gedankenaustausch mit führenden Original Design Manufacturers (ODM) in Taiwan wie HTC, Quanta, Asustek, Acer, Mitac International und BenQ.

Obwohl die ODMs den mobilen Betriebssystemen von Microsoft aufgeschlossen gegenüberstehen, zeigen sie sich skeptisch, ob der Preispunkt von 300 US-Dollar kurzfristig erreicht werden kann. Im Vergleich zu Handys nehmen sich die Stückzahlen einzelner Smartphone-Baureihen gering aus, entsprechend schwierig wäre es, in diesem Segment ähnliche Mengenvorteile zu erzielen wie bei der Produktion einfacher Mobiltelefone. Halbleiter-Hersteller wie Infineon gehen davon aus, dass die Materialkosten für Einfach-Handys bereits im kommenden Jahr auf 20 US-Dollar sinken. Nach der Einschätzung des Chefs des taiwanischen PDA-Herstellers E-Ten Information Systems benötigen die ODM-Hersteller noch zwei Jahre, um die 300-US-Dollar-Marke zu knacken, schließt der Medienbericht.

Derzeit liegt der Anteil Symbian-basierter Smartphones über 60 Prozent, im dritten Quartal 2005 wurden 8,54 Millionen Mobiltelefone mit Symbian OS verkauft, was einem Zuwachs von 131 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode entspricht. Auch wenn die Zahl aller bislang ausgelieferten Symbian-Geräte dem Lizenzgeber zufolge damit 48 Millionen erreicht, nehmen sich diese Werte bescheiden gegenüber den aktuellen Absatzzahlen für Mobiltelefone insgesamt aus. Nach einer Erhebung der Marktforscher von IDC wurden im dritten Quartal über 200 Millionen Handys ausgeliefert. (ssu)