Microsoft und Lenovo forschen gemeinsam
Mit eine gemeinsamen Forschungsabteilung am Lenovo-Standort Beijing wollen die beiden Unternehmen Anwendungen für die mobilen Märkte der Zukunft entwickeln.
Software-Riese Microsoft und Chinas größter Computerhersteller Lenovo werden ihre Zusammenarbeit auf die Bereiche Forschung und Entwicklung ausdehnen. Die Unternehmen wollen gemeinsam eine Forschungsabteilung auf Lenovos Firmengelände in Beijing unterhalten, das sich mit Entwicklungen für die mobilen Märkte von morgen beschäftigen soll. Die Partner halten chinesischen Zeitungsberichten zufolge jeweils 50 Prozent an dem Entwicklungszentrum und planen jährliche Investitionen von mehreren Millionen US-Dollar ein. 40 Ingenieure von Lenovo sollen in dem Zentrum an künftigen Produkten feilen. Microsoft bringt außer einigem Personal auch Werkzeuge und Training in die Partnerschaft ein.
Die Partner wollen die Rechte an aus dem Projekt hervorgehenden neuen Technologien teilen, heißt es weiter, Lenovo dürfe eventuell geschützte Entwicklungen dann auch in den USA und Japan nutzen. Mit einem Marktanteil von über 30 Prozent in China ist Lenovo kein kleiner Fisch für Microsoft, das sich auf dem chinesischen Markt zu orientieren sucht. China ist nach Stückzahlen der zweitgrößte Computermarkt hinter den USA. Inzwischen wird das Land neben reinen Fertigungsarbeiten auch zunehmend als Entwicklungsstandort in Betracht gezogen.
Die Kooperation wurde im Vorfeld eines viertägigen Besuchs von Microsoft-Gründer Bill Gates in China bekannt gegeben. Gates ist seit heute auf einer kleinen Goodwill-Tour im Reich der Mitte, während sich auf Regierungsebene die Spannungen verstärken. Er wird am Donnerstag auf dem Microsoft Government Leaders Forum Asia mit asiatischen Regierungsvertretern zusammentreffen und die Abschlussrede halten. Auch sind Treffen mit lokalen Repräsentanten und Wirtschaftsvertretern sowie zwei Auftritte an chinesischen Universitäten geplant. (vbr)